Heute ist der Equal Pay Day. Dieser Tag steht symbolisch für den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied zwischen Mann und Frau. Denn noch immer verdienen Frauen durchschnittlich 18 % weniger, als ihre männlichen Kollegen. Nur ganz langsam reduziert sich die Lücke. Der Equal Pay Day wird jedes Jahr aufs neue berechnet und findet daher nicht immer am selben Tag statt. Wir sollten anscheinend mal mehr über Gehalt reden…
Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.
Quelle: www.equalpayday.de
So, und jetzt kommen bestimmt wieder die Argumente: Ja aber Frauen erlernen ja auch mehr Berufe, die allgemein schlechter bezahlt werden. Sie arbeiten häufiger in Teilzeit oder in einem Minijob. Und dann arbeiten sie auch noch seltener in Führungspositionen. Ja, stimmt, jedoch halt auch nur zum Teil! Es ist nur die halbe Wahrheit, denn selbst wenn solche Faktoren herausgerechnet werden, verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich immer noch 6 % weniger als die Herrenwelt. Auch wenn sie in der gleichen Branche arbeiten und die gleiche Position besetzen. Die Ursachen sind natürlich vielfältig…
Die Lücke aus Mama-Sicht
Gerade als Mama unterbrechen oder reduzieren wir Frauen die Erwerbstätigkeit nach wie vor häufiger und länger als Männer und auch der Einstieg wird uns nicht immer leicht gemacht.
Die Herausforderungen beginnen dabei bei der Kinderbetreuung, dem Wiedereinstieg, flexiblen Arbeitszeitmodellen und enden bei fehlenden Home-Office Möglichkeiten. Nach wie vor gibt es nicht ausreichend Kita-Plätze und häufig bestimmen die Betreuungszeiten dann auch den zeitlich möglichen Rahmen, in dem Mama wieder arbeiten gehen kann. Eine wirkliche Wahl haben wir doch häufig gar nicht.
Beruflich betrachtet ist Frau dann nur noch die „Teilzeit-Mama“, die halt ein paar Stunden arbeiten geht. Das unsere Arbeit jedoch noch nicht zu Ende ist, nur weil wir Feierabend haben, dass fällt gern mal unter den Tisch. Und über Gehalt reden wir dann immer noch nicht…
Die Wahl zu haben…
…fände ich hervorragend. Nicht jeder möchte und muss nach der Elternzeit wieder Vollzeit arbeiten oder möchte Teilzeit arbeiten. Das soll und darf jeder für sich ganz persönlich entscheiden. Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren häufig interessante Stellenanzeigen gelesen, in denen von vornherein eine bestimmte Stundenzahl (in der Regel vollzeitnah) genannt wurde. Und genau das finde ich traurig.
Warum wird eine Teilzeitmöglichkeit von vornherein ausgeschlossen? Ist Karriere oder nennen wir es einfach mal „beruflicher Erfolg“ in Teilzeit gar nicht möglich? Und wenn ja, warum nicht? Weil Frau in Teilzeit nicht präsent genug ist? Und nach wie vor die (bloße) Anwesenheit im Büro zählt?
Über Gehalt reden: Warum reden wir nicht mehr über das Geld?
Sind wir mal ehrlich: Weißt du, was deine Kollegen verdienen? Wie viel die eigene Arbeit „wert“ ist? Was auf dem Markt durchschnittlich gezahlt wird? Was wir wirklich verlangen können? Je mehr wir über Gehalt reden, desto mehr können wir uns solche Fragen beantworten! Also lasst uns beginnen übers Geld zu sprechen! Und während die Herrenwelt sich selbstbewusst gibt und von sich überzeugt ist, stellen wir Mädels unser können doch häufig immer noch in den Schatten.
Damit sollte Schluss sein 😉