Ertrinken sieht anders aus, als du denkst: Was du wissen musst & wie du es verhindern kannst

Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Und es sieht anders aus, als du vielleicht denkst! Nicht wie im Fernsehen, laut und mit wilden Armbewegungen. Nein, es ist leise und unauffällig. Was du wissen musst und wie du es verhindern kannst
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Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Und es sieht anders aus, als du vielleicht denkst! Nicht wie im Fernsehen, laut und mit wilden Armbewegungen. Nein, es ist leise und unauffällig.

Ein Tag bei Freunden am Pool

Es war ein scheinbar ganz normaler Tag am Pool bei Freunden. Die Sonne strahlte, das Lachen der Kinder erfüllte die Luft und mein Mann stand zusammen mit zwei anderen Erwachsenen am Rand des Pools, um die kleinen Schwimmer im Auge zu behalten. Ich selbst war mit Lotta zu diesem Zeitpunkt im Haus.

Unser vierjähriger Sohn Emil saß fröhlich auf einer aufblasbaren Rakete und planschte vergnügt im Wasser. Was könnte schon passieren?

Doch dann geschah es. Plötzlich fiel Emil von der Rakete und landete mit dem Bauch und Kopf nach unten im Wasser. Er lag regungslos da, während die anderen sich unterhielten.

Die Babysitterin, war ebenfalls gerade gekommen, da die Eltern abends essen gehen wollten. Sie stand Emil am dichtesten und reagierte blitzschnell. Sie fischte Emil sofort aus dem Wasser. Er lag nur zwei bis drei Sekunden im Wasser, hatte die Luft angehalten und zum Glück nur einen Riesenschreck.

Noch am Abend kämpfte mein Mann mit den Nachwirkungen dieses Vorfalls. Obwohl alles glimpflich abgelaufen war und unseren Sohn nichts passiert war, plagten ihn die Bilder, Gedanken und Ängste.

Er hatte immer gedacht, dass Ertrinken sich in wilden Armbewegungen und verzweifelten Hilferufen äußert, so wie es im Fernsehen gezeigt wird. Doch die Realität sah anders aus. 

Ich erklärte meinen Mann, dass ertrinken ein leiser Tod ist. Ohne Armbewegungen, Hilferufe oder sonstige auffällige Anzeichen. Wenn jemand flach auf dem Bauch, mit dem Kopf nach unten im Wasser liegt, ist es ein Notfall. Kinder verlieren die Orientierung. Sie schaffen es nicht allein aus dieser Situation.

Eine Tante von mir wäre als Kind fast in einer Regentonne ertrunken, in die sie kopfüber hineingefallen war. Ihre Brüder zogen sie zum Glück rechtzeitig wieder heraus. Unter anderem wegen dieser Geschichte, haben wir nur geschlossene Regentonnen im Garten.

Diese Erfahrung hat mich dazu motiviert, andere Eltern und Menschen aufzuklären. Denn Ertrinken sieht oft nicht so aus, wie wir es uns vorstellen. Es kann leise, schnell und ohne spektakuläre Anzeichen geschehen. Es ist wichtig, über die Fakten Bescheid zu wissen und die richtigen Vorkehrungen zu treffen, um solche Unfälle zu verhindern.

Eines der größten Risiken für Kinder ist das Ertrinken

Als Elternteil ist es unsere Verantwortung, unsere Kinder vor Gefahren zu schützen. Mit Wissen, Vorsorge und klarem Handeln können wir die Gefahr des Ertrinkens minimieren.

In diesem Blogbeitrag werde ich dir wichtige Informationen darüber geben, was du über das Ertrinken wissen musst und wie du es verhindern kannst. Denn auch wenn wir glauben, aufgepasst zu haben und alles unter Kontrolle zu haben, kann eine einzige unaufmerksame Sekunde schwerwiegende Folgen haben.

Ich möchte damit keine Angst oder Panik verbreiten, sondern lediglich aufklären.

Ertrinken verstehen

  • Was bedeutet Ertrinken? Ertrinken tritt auf, wenn eine Person Wasser einatmet und dadurch einen Sauerstoffmangel erleidet.
  • Risikofaktoren und Altersgruppen: Kleinkinder im Alter von 1 bis 4 Jahren sind besonders gefährdet, da sie schnell in Wasserunfälle verwickelt werden können.

Prävention und Vorsorge

  • Überwachung als Schlüssel: Lasse Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser, unabhängig von der Wassertiefe oder der Art des Gewässers.
  • Schwimmen lernen: Schwimmunterricht für Kinder ist entscheidend, um ihre Überlebenschancen im Wasser zu verbessern und ihnen Sicherheit zu geben. Selbst mit ganz kleinen Kindern ist es bereits sinnvoll zur Wassergewöhnung zu gehen.
  • Sichere Umgebung schaffen: Schwimmbäder oder Teiche sollten eingezäunt sein, verwende Kindersicherungen für Türen und achte darauf, dass Planschbecken nach dem Gebrauch entleert werden. Beachte jedoch auch, dass einige Zäune ebenfalls gut durch klettern überwunden werden können.
  • lasse deinen Nichtschwimmer nie alleine ins Wasser

Sofortmaßnahmen im Notfall

  • Rufe sofort den Notruf: Wenn ein Kind in Gefahr ist, wähle umgehend den Notruf.
  • Erste Hilfe leisten: Lerne die Grundlagen der Ersten Hilfe, um im Notfall angemessen reagieren zu können, bis professionelle Hilfe eintrifft.
  • Aufmerksam bleiben: Selbst nach erfolgreicher Wiederbelebung ist es wichtig, das Kind weiterhin zu beobachten und ärztliche Unterstützung zu suchen.

Sekundäres Ertrinken

Vielleicht hast du auch schon von dem sekundären Ertrinken (auch: „zweites ertrinken“) gehört. Dieser Begriff bezieht sich auf eine Verzögerung von Symptomen nach einer Wasserexposition, die letztendlich zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen kann.

Sekundäres Ertrinken tritt auf, wenn größere Mengen Wasser in die Lunge gelangen und dort eine Entzündungsreaktion verursachen. Diese kann zu Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen führen, die die Atmung beeinträchtigen.

Obwohl die Symptome nicht sofort auftreten, können sie innerhalb von 24 Stunden oder auch noch etwas später nach der Wasserexposition auftreten.

Bis vor kurzem dachte ich selbst noch, dass das sekundäre Ertrinken plötzlich und auch noch Tage oder nach einer Woche nach einem Vorfall auftreten kann. Bei meiner Recherche bin ich dann jedoch auf die Seite von „Kindernotfall Bonn“ aufmerksam geworden und wurde etwas beruhigt.

Dort wird beschrieben, dass viele Berichte über das „sekundäre ertrinken“ unpräzise sind und Eltern durch ungenaue und unsachliche Artikel verängstigt werden. Das sekundäre Ertrinken ist sehr selten und betrifft hauptsächlich Personen, die wirklich fast ertrunken sind.

Das Verschlucken von geringen Wassermengen beim Spielen oder Schwimmen führt in der Regel zu einem Hustenreiz, der die Lunge schützt. In den meisten Fällen ist dies medizinisch kein Notfall und stellt keine Gefahr dar.

Auf der Seite des Kinder Notfall Bonn beschreiben sie anhand der folgenden Faustformel, wann medizinische Hilfe aufgesucht werden sollte:

Wenn beim Schwimmen Wasser geschluckt wird und anschließend die Symptome schwerwiegender sind als beim Verschlucken eines Getränks, sollte man medizinische Hilfe aufsuchen. Quelle: Kinder Notfall Bonn

Dennoch ist es natürlich wichtig, die Anzeichen von sekundärem Ertrinken zu erkennen, um in einem wirklichen Notfall schnell handeln zu können. Zu den Symptomen gehören anhaltender Husten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Müdigkeit und Veränderungen im Verhalten. Wenn du diese Symptome bei deinem Kind bemerkst, solltest du unverzüglich ärztliche Hilfe suchen.

Wenn du nach einem schlimmen Vorfall im Wasser unsicher bist, ob dein Kind betroffen sein könnte, zögere nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen und mögliche Komplikationen frühzeitig abklären und behandeln zu lassen.

Ertrinken ist eine ernstzunehmende Gefahr

Ertrinken bei Kindern ist eine ernstzunehmende Gefahr, die jedoch durch Wissen, Vorsorge und sofortiges Handeln minimiert bzw. verhindert werden kann. 

Indem wir unsere Kinder angemessen überwachen, ihnen das Schwimmen beibringen und Erste-Hilfe-Maßnahmen erlernen, können wir ihnen ein sicheres und geschütztes Umfeld bieten. 

Lasst uns also gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder vor den Gefahren des Ertrinkens bewahrt bleiben und ihnen eine glückliche und sorgenfreie Zeit im Wasser ermöglichen.

Teile gerne diesen Beitrag, leite ihn an Freunde, Bekannte oder auch Großeltern weiter.

Waren dir die Fakten zum Ertrinken bewusst? Kanntest du bereits das sekundäre Ertrinken?

Passt gut auf euch auf 🙂

Bea

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