Internationaler Frauentag & meine Gedanken dazu…

internationaler Frauentag - Gedanken dazuQuelle: pixabay.com/ Hansuan_Fabregas
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Heute ist internationaler Frauentag und ich bin mir nicht sicher wie ich das finden soll. Toll, dass wir Frauen einen eigenen Tag bekommen! Aber doch irgendwie auch traurig! So richtig gleichberechtigt noch immer nicht. Noch immer verdienen Frauen in der Regel weniger als Männer, noch immer übernehmen wir Frauen häufig einen Großteil der (wie heißt es so schön) unbezahlten Care-Arbeit (sich-kümmern) und verzichten dafür. Immerhin: es gibt ihn seit gut 100 Jahren und in Berlin ist der internationale Frauentag sogar ein Feiertag. Ein Tag für mehr Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.

Ach und Achtung: dieser Beitrag kann Sarkasmus, schwarzen Humor, realistischen Optimismus enthalten und spiegelt natürlich auch meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse wieder;-)

Ja, wir Frauen kümmern uns um vieles.

Wir sind nicht nur Frau sondern auch Mama, Liebhaberin, Arbeitnehmerin, manche auch selbstständig (oder sogar beides), Gärtnerin, Putzfrau, Köchin, Taxifahrerin, Mediatorin, Veranstaltungskauffrau und seit Corona auch noch Friseurin (ich zumindest) ach und Akrobatin nicht zu vergessen…um den Spagat zwischen den ganzen Jobs überhaupt erst schaffen zu können! Sucht euch was aus!

Mein persönliches empfinden: Noch immer müssen wir uns mehr behaupten als die Männerwelt. Aber bitte auch nicht zu viel, denn dann gibt es den Stempel „Zicke“ oder „zu selbstbewusst“. Dabei dann aber bitte noch bescheiden sein und nicht zu viel verlangen, dafür arbeiten wir doch dann auch gern länger für unser Geld als die Herrenwelt dies tun muss, oder (Equal Pay Day)?

Internationaler Frauentag: benachteiligt dank Gebärmutter!

Als Mama wird Frau dann gleich nochmal mehr ins Abseits gedrückt. Es allen recht machen? Wem genau? Dem Kind, dem Mann, dem Arbeitgeber, Freunden und Familie? Geht sowieso nicht. Während die Herrenwelt im Job glänzen darf und kann stehen wir Frauen vor ganz anderen Herausforderungen. Nämlich erst einmal überhaupt den Job zu bekommen. Egal ob zu dem Zeitpunkt ohne oder mit Kind.

Na Unternehmen gehen ja auch ein Risiko ein, wenn sie junge Frauen einstellen „sie könnten schwanger werden“. Nicht erlaubt und dennoch häufig noch gängige Praxis. Wenn die Fragen bzw. die Aussagen nicht so direkt im Gespräch kommen, dann zumindest durch die Hintertür. Werden die Männer auch mal mit ihren möglichen Papawünschen konfrontiert? Ach ne halt, die haben ja keine Gebärmutter. Und wenn wir Frauen dann Kinder haben, dann sind wir zu unflexibel und natürlich immer noch ein Risiko, da Frau ja wegen kranker Kinder ausfallen könnte… wobei ausfallen, als Mama? Ist nicht drin!

Ja, es liegt nun mal in der Natur, dass wir Frauen die Kinder bekommen, daran wird auch ein internationaler Frauentag nichts ändern. Wäre es andersherum, wäre die Menschheit wahrscheinlich auch schon ausgestorben (ich sage nur: Männerschnupfen, wie sollte Mann da jemals eine Schwangerschaft geschweige denn eine Geburt überleben). Haha, lustige Vorstellung…

Hey, irgendjemand muss den Nachwuchs bekommen und sich auch um ihn kümmern. Ich bin sogar gern Mama! Mit Herz und aus Leidenschaft! (Wahrscheinlich auch wieder falsch…) Und leider sind die Bedingungen in diesem Land nicht gerade so, dass die Sache mit der Familie wirklich immer gleichberechtigt funktionieren kann (ich sage nur Kitaplatz, Home Office Möglichkeiten, familienfreundliche Arbeitgeber (nicht nur auf dem Papier!)usw.).

Irgendjemand würde bzw. bleibt in der Regel auf der Strecke, entweder das Kind, Mama oder Papa. Da darf sich dann jeder einmal aussuchen, was ihm lieber ist… Bei Vollzeitarbeit mutieren wir zu Wochenendeltern, bei Teilzeitarbeit ist es zwar möglich mehr Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen, jedoch wartet beruflich dann häufig das Abstellgleis…ach und nicht zu vergessen die Variante sich bewusst für eine längere Elternzeit zu entscheiden und vielleicht sogar drei Jahre mit dem Kind zuhause zu bleiben, berufliche Zukunft? Ungewiss…

Manchmal sehne ich mir fast die alten Zeiten zurück…

Die Zeiten, als Frau sich nicht dafür rechtfertigen musste, wenn sie mit dem Kind längere Zeit zu Hause blieb. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden wieder Vollzeit zu arbeiten, weil ich mehr Zeit mit meinem Kind verbringen möchte. Auch wir sind etwas unbemerkt ein Stück weit in alte Rollenmuster gefallen. Mein Mann verdient das Geld und ich kümmere mich um das Kind, anders hätte und würde es finanziell auch einfach keinen Sinn ergeben. So ist es halt häufig, wenn der Partner mehr verdient…. Bei der Hausarbeit und im Garten kann ich uns durchaus als gleichberechtigt und gleichgestellt bezeichnen 🙂 es kommt halt auch darauf an, was wir daraus machen und wie wir es umsetzen! Privat hat da natürlich jeder mehr Möglichkeiten als beruflich…

Gleiche Chancen für alle, bei freier Entscheidungsfreiheit?

Wahrscheinlich Wunschdenken und Widerspruch in einem, aber wünsche darf ich ja noch haben, oder? Und dann würde ich mir wünschen, dass es mehr familienfreundliche Arbeitgeber gibt, mehr und flexiblere Möglichkeiten Rund um das Home Office und die Arbeitszeit, mehr Führungsjobs in echter Teilzeit (und nicht nur vollzeitnah ab 30h)…

Den flexibelsten Job, den ich jemals hatte war ein Minijob im Home Office. Ein Chef, der denkende MitarbeiterInnen geschätzt hat, für den die Leistung und das Ergebnis zählte und nicht der Ort oder die Uhrzeit wo und wann gearbeitet wurde. Und dabei auch noch bereit war für gute Arbeit auch eine faire Vergütung zu zahlen.

Internationaler Frauentag – für mehr Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen Frauen und Männern.

Aber weil genau das häufig nicht überall so ist, gibt es den Internationalen Frauentag. Wegen weniger Gehalt, einer männerdominierten Welt und Sexismus. Kurzum für mehr Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen Frauen und Männern. Na da hoffe ich doch mal auf die Dinge, die noch kommen…

Am 10. März ist dieses Jahr im übrigen der Equal Pay Day. Der Tag an dem wir Frauen durchschnittlich das verdient haben, was die Herrenwelt bereits bis zum 31.12. erwirtschaftet hat…

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