Die Beziehung nach der Geburt: Eltern werden – Paar bleiben. Die 7 häufigsten Fragen und 6 Tipps für den Alltag.

Beziehung nach der Geburt: Tipps und Lösungsansätze, um als Eltern auch Partner zu bleiben. Stärkt eure Bindung. Klickt jetzt für mehr!
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Die Geburt eines Kindes ist zweifellos eines der wunderbarsten Ereignisse im Leben eines Paares. Doch während sich die Aufmerksamkeit und die Liebe auf das neue Familienmitglied konzentrieren, kann die Beziehung nach der Geburt zwischen den Eltern manchmal auf der Strecke bleiben.

Die Zeit nach der Geburt stellt viele Paare vor neue Herausforderungen und Veränderungen, die eine solide Partnerschaft auf die Probe stellen können.

In diesem Blogbeitrag tauchen wir gemeinsam mit der Sex- und Beziehungscoachin Amelie in die Welt der Beziehung nach der Geburt ein. Amelie teilt wertvolle Tipps, wie Eltern nicht nur Eltern, sondern auch Partner bleiben können.

Wir beschäftigen uns mit den häufigsten Herausforderungen, die auf frisch gebackene Eltern zukommen und präsentieren gleichzeitig praxisnahe Lösungsansätze, um die Beziehung zu stärken.

Die Beziehung nach der Geburt

Die Beziehung nach der Geburt ist ein Thema, das oft übersehen wird, während sich die Eltern mit den vielen neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Elternseins befassen. Doch es ist von entscheidender Bedeutung, die Partnerschaft zu pflegen und eine liebevolle, unterstützende Umgebung für das Kind zu schaffen.

Eine starke Beziehung zwischen den Eltern hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Eltern selbst, sondern auch auf die gesunde Entwicklung des Kindes.

Welche Herausforderungen können auftreten, wenn Paare Eltern werden, und wie können wir damit umgehen?

Kinder großzuziehen stellt eine enorme Belastung für die Partnerschaft dar. Die Alltags-Belastung steigt, die Flexibilität nimmt ab und Zeit wird zur Mangelware.

Während Eltern aber oft schnell dahinterkommen, dass viele Dinge im Leben angepasst werden müssen (z.B. Mahlzeiten, Schlafsituation, Reisen, Freizeit…), versuchen die meisten krampfhaft, an ihrer früheren Beziehung festzuhalten, anstatt hier ebenfalls anzupassen.

Mit „Anpassen“ meine ich aber nicht, dass man hinnehmen soll „dass es jetzt nunmal so ist“ – denn das wäre ebenfalls ein Fehler. Sondern ich meine damit eine Form von Reifung. Wenn Eltern versäumen, ihre Partnerschaft auf das nächste Level zu bringen, stehen viele Jahre unglückliches Nebeneinanderher-Leben oder schlimmstenfalls eine Trennung bevor.

Wie können wir unsere Intimität und Sexualität aufrechterhalten, während wir gleichzeitig unsere Rolle als Eltern erfüllen?

Viele Eltern hoffen darauf, dass die heiße Lust sie irgendwo zwischen den Wäschebergen und am Ende eines langen, anstrengenden Tages überfällt – und dann warten sie meist vergeblich.

Bei den Frauen kommt dann oft der Gedanke „Mit mir stimmt was nicht“ (ich hab sogar zwischendurch mal gedacht „Vielleicht bin ich ja asexuell“) und bei den Männern „Meine Frau liebt mich nicht mehr“ und beide sind frustriert.

Ich bin selbst Mama und habe – wie es in den meisten Beziehungen der Fall ist – weniger Lust auf Sex als mein Mann. Unser Sexleben ist mittlerweile viel erfüllter als früher. Warum?

Wir haben an unseren Blockaden und Ängsten gearbeitet, wir haben Sexualität neu definiert und wir haben durch gezielte Übungen und Werkzeuge die Qualität unseres Sexlebens immens angehoben. Und da unser Sex viel mehr an Bedeutung und Tiefe gewonnen hat, ist es nicht mehr so wichtig, wie häufig wir ihn haben.

Das nimmt den Druck raus… und das wiederum führt zu mehr Lust. Wenn ihr genau lernen wollt, wie das geht, kommt gern in meinen Vortrag „Liebe & Intimität zwischen Windeln und Haushalt

Wie können wir unsere Kommunikation verbessern, um Konflikte zu lösen und unsere Beziehung zu stärken?

Zu viele Menschen denken bei dem Thema Kommunikation an Worte. Und während Worte toll sind und jeder lernen sollte, gute Ich-Botschaften zu senden oder Gesagtes zu Spiegeln, ist der „Subtext“ viel entscheidender. Und an den kommen die meisten Menschen ohne gründliche, ehrliche und oft schmerzhafte Selbstreflektion nicht ran.

In meinem Paarcoaching lernen die Partner also immer, ihre Bedürfnisse zu erkennen (denn es geht nicht wirklich um den unausgeräumten Spüler), ihren Schmerz und ihre Trauer über die Unerfülltheit der Bedürfnisse mitzuteilen und vor allem – und das ist der eigentlich wichtige Punkt! – füreinander einen sicheren und liebevollen Raum zu schaffen, in dem diese Dinge geteilt werden dürfen.

Wie können wir unsere individuellen Bedürfnisse und die Bedürfnisse unserer Beziehung in Einklang bringen?

Mit dem Erreichen des Lebensabschnitts „Elternschaft“ ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um von einer ich-zentrierten Bedürfniserfüllung wegzukommen („Ich teile meinem Partner meine Bedürfnisse mit und hoffe, dass er/sie sie dann erfüllt.

Wenn nicht, bin ich enttäuscht.“) und in eine gegenseitige Bedürfniserfüllung hineinzuwachsen („Ich achte darauf, meinem Partner seine/ihre Bedürfnisse zu erfüllen.“). Das ist für die meisten zu Beginn super angst-einflößend aber ein absoluter Game-Changer für JEDE Partnerschaft!

Wie können wir als Paar Zeit für uns finden, wenn die Elternschaft so viel Zeit und Energie in Anspruch nimmt?

Zuerst müssen Eltern annehmen, dass sie jetzt weniger Zeit für alles haben. Denn das ist ein Fakt, gegen den zu kämpfen nur Energie kosten würde. Und dann sollten sie Wege finden, die Qualität der Paarzeit zu verbessern. In meinem Artikel „Keine Zweisamkeit in der Ehe“ (natürlich auch für Unverheiratete nützlich 😉) findet ihr konkrete Übungen für mehr Verbundenheit trotz wenig Zeit.

Wie können wir als Eltern unsere Intimität und Romantik wiederbeleben, wenn wir uns überlastet fühlen?

Wenn wir durch zu viel Druck im Überlebensmodus sind, brauchen wir über Intimität und Romantik nicht nachdenken. Überleben ist wichtiger als Fortpflanzung – das hat die Natur so eingerichtet. Da hilft nur eins: Alles dafür tun, um aus der Überlastung herauszukommen. Gut aufeinander abgestimmte Partner können sich dabei gegenseitig unterstützen.

Doch auch Hilfe von außen (Freunde, Coaches, Therapeuten) ist ein sinnvoller erster Schritt. Übrigens: eine Partnerschaft sollte Erholung und nicht Stress bedeuten! Es ist mir ein Rätsel, warum so viele Eltern hinnehmen, dass ihre Beziehung sie stresst – und sich dann wundern, warum sie sich dauerhaft überlastet fühlen.

Wie können wir unsere Beziehung aufrechterhalten, wenn wir unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung und Familienwerten haben?

Erster Schritt: Prüfen, ob die Vorstellungen der/des anderen für uns absolute No-Gos darstellen. Falls ja, sich fragen, ob man mit diesem Menschen sein Leben teilen will. Falls nein (deutlich wahrscheinlicher), weiter mit Schritt 2.

Zweiter Schritt: Vor der eigenen Haustür kehren: Hab ich nicht auch schonmal den Fernseher länger angelassen, weil ich einfach noch keine Lust auf Bespaßung hatte? Hab ich nicht auch schon mal ein zweites Eis rausgerückt, weil mir nicht nach einem Wutanfall zumute war? Bin ich nicht auch schonmal vor Übermüdung ausgeflippt und hab rumgebrüllt…?

Falls ja, innere Güte und Mitgefühl finden. Falls nein, weiter mit Schritt 3.

Dritter Schritt: Dem Partner / der Partnerin die Verantwortung für sein eigenes Verhalten überlassen. Wenn mein Mann sich unserem Sohn gegenüber (in meinen Augen haha) „falsch“ verhält, dann sage ich mir innerlich „Okay – Du bist verantwortlich für die Beziehung zwischen euch beiden.

Wenn Dir eines Tages nicht gefällt, dass er sich mit seinen Sorgen mehr an mich wendet oder er mit mir weniger Streit hat, dann weißt Du ja, wo Du mich findest. Dann sage ich Dir gern, was ich anders mache.“

Vierter Schritt: Seine eigene Toleranz und Fähigkeit, offen zu sein, erhöhen. Übrigens sind wir damit ein tolles Vorbild für unsere Kinder – die sollen ja auch immer alles probieren und offen sein 😉

Auch dem Partner / der Partnerin zu erlauben, Fehler zu machen und zu vertrauen, stärkt die Beziehung und sorgt für ein harmonischeres Miteinander Nicht selten werde ich positiv von den Lösungen meines Mannes überrascht und hin und wieder schaue ich mir sogar etwas ab!

Hier sind sechs praktische Tipps für den Alltag, um die Beziehung nach der Geburt zu festigen:

Kommunikation: Lernt Kommunikationstechniken und -werkzeuge. Ernsthaft, kauft euch Bücher, belegt Kurse, lasst euch coachen – ganz gleich wie, aber lernt sie!

Qualität über Quantität: Gilt für eure gemeinsame Zeit, genau so wie für Sexualität und Co. Lernt, wie ihr eure Zweisamkeit auf ein nährendes, erfüllendes Niveau bringt! Dann habt ihr länger etwas davon und verkraftet die unumgänglichen „Durststrecken.“

An einem Strang ziehen: Verteilt die Aufgaben und Verantwortlichkeiten fair. Macht euch klar, dass ihr im gleichen Boot sitzt und stärkt so euren Teamgedanken und euer Zusammengehörigkeitsgefühl. Zu zweit ist alles leichter!

Romantik und Intimität aufrechterhalten: Zeigt weiterhin Zuneigung und Zärtlichkeit füreinander. Findet heraus, wie das für euch als Paar aussieht. Gezielte Übungen können helfen, Hemmschwellen und Blockaden aufzulösen.

Verständnis für Veränderungen: Erkennt an, dass sich sowohl eure Beziehung als auch eure individuellen Rollen und Bedürfnisse verändern. Seid geduldig und offen für Anpassungen. Gebt euren Sorgen, Zweifeln und Ängsten Raum – dann sind sie weniger bedrohlich und belastend.

Gemeinsame Ziele setzen: Sprecht über eure Ziele als Paar und als Familie. Setzt euch gemeinsame Ziele und arbeitet zusammen daran, diese zu erreichen.

Die Beziehung nach der Geburt erfordert Zeit, Mühe und Hingabe von beiden Partnern. Indem ihr euch bewusst Zeit füreinander nehmt und aktiv an eurer Partnerschaft arbeitet, könnt ihr nicht nur Herausforderungen besser meistern, sondern auch eine liebevolle und erfüllte Beziehung als Paar genießen.

Ihr tut nicht nur euch selbst etwas Gutes damit, sondern legt auch den Grundstein für das spätere Beziehungs-Verhalten eurer Kinder. Denn die schauen sich alles von euch ab! Ihr habt also gleich doppelt etwas davon, an eurer Beziehung zu arbeiten 😊

Und wenn ihr nicht alleine an eurer Beziehung arbeiten möchtet, dann bucht euch doch direkt ein Coaching bei Amelie, um eure Beziehung nach der Geburt zu stärken und gemeinsam das Glück der Elternschaft zu genießen.

Worauf wartet ihr noch?

Liebe Grüße

Amelie & Bea

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