Die Inflation ist da. Die Energiekosten steigen immer weiter in Richtung unbezahlbar, das Thema belastet und dennoch muss sich jeder damit auseinandersetzen: Energie sparen! Ob Zuhause oder unterwegs.
Wenn nicht wegen dem Energie sparen an sich, dann zumindest, um irgendwie die Kosten im Zaum halten zu können und nicht regelmäßig in Tränen der Verzweiflung ausbrechen zu müssen. So geht es wohl derzeit der Mehrheit.
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Mein Vorwort zum Thema Energie sparen
Mir ist bewusst, dass einige Energie spar Tipps schon bekannt sind oder auch andere nicht für jeden umsetzbar sind. Diese sollen kein erhobener Zeigefinger sein, sondern lediglich eine Hilfestellung dafür, was du nun tun kannst.
Ich halte auch nichts von Kniebeugen zum Aufwärmen und Waschen nur noch mit dem Waschlappen. Im Folgenden habe ich nun etliche Energiespartipps recherchiert, aufgeschrieben, was wir selbst getan haben und zusammengefasst.
Um Energie zu sparen, können wir vieles selbst optimieren, verzichten oder auch größere Maßnahmen umsetzen. Was allerdings kaum möglich sein wird: seinen Verbrauch bis auf ein Minimum runterzufahren. Es sei denn, du lebst in einer autarken Hütte mitten im Wald.
Jedoch gibt es Möglichkeiten auch diese Verbräuche abzufangen und zumindest finanziell zu mildern. Daher kommen hier nun zunächst Tipps, wie du Energie sparen kannst und zum Schluss noch einige größere Maßnahmen, die dir mit einer einmaligen Investition helfen können deine zukünftigen Kosten im Zaum zu halten.
Kenne deinen Verbrauch und die größten Stromfresser!
Bevor du dich nun kopfüber in das Thema Energie sparen stürzt und unüberlegt irgendwelche wilden Maßnahmen planst, solltest du zunächst deinen Verbrauch und die größten Stromfresser kennen!
Wie du dies herausfinden kannst? Ganz einfach!
- täglich zur selben Zeit den Stromzähler ablesen
- Ein bis zwei Wochen lang nur am Wochenende bzw. an einem Tag Waschen
- Ein Energietagebuch führen
Durch das Waschen der Wäsche an nur einem Tag in der Woche, kannst du gut erkennen, wie viel Strom deine Waschmaschine verbraucht. Auf den Trockner solltest du lieber gleich verzichten, dazu jedoch später mehr.
In das Energie-Tagebuch kannst du eintragen wann du zum Beispiel den Backofen, den Herd oder andere zusätzliche Geräte eingeschaltet hattest. Auch ein manueller Stromzähler kann dir helfen weitere Energiefresser zu finden.
Beim Energie sparen geht es natürlich auch darum Geld einzusparen. Du möchtest wissen, wie du auch noch Geld im Alltag sparen kannst? Dann schau dir auch diesen Beitrag an.
Energie sparen fängt bei Kleinigkeiten an
Energie sparen fängt bei Kleinigkeiten an, die du eventuell auch alle schon kennst und vielleicht auch schon (unbewusst) umsetzt.
1. Je kleiner das Gerät, desto kleiner der Verbrauch
2. Auf Stand-By verzichten, Steckdosen mit Schalter nutzen
3. Licht aus, wenn der Raum verlassen wird ggf. Bewegungsmelder statt Schalter einbauen
4. Lampen auf LED-Beleuchtung umrüsten
5. Kerzen statt Licht
6. Sparköpfe verbauen
7. Bei Neuanschaffungen energieeffiziente Geräte kaufen
8. Laptop statt PC
9. W-Lan nachts abschalten
10. Verzicht auf Stromfresser: wie zum Beispiel Ventilator, Klimaanlage oder Heizpüster
11. Fernseher ausschalten (oder lieber ganz darauf verzichten, kommt eh nur Müll – Buch lesen 😉 )
Energie sparen beim Heizen
Auch und gerade bei der Heizungsanlage lässt sich eine Menge Energie sparen. Nicht immer ist es möglich seine Anlage eigenständig zu optimieren. Auch, wenn du einen Experten zu Rate ziehst, kann ich dir dennoch nur empfehlen, dich mit deiner Anlage und den Möglichkeiten der Optimierung trotzdem intensiv auseinanderzusetzen!
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 😉
Ohne Fußbodenheizung macht es durchaus Sinn nur zu heizen und Warmwasser zur Verfügung zu stellen, wenn du zuhause bist und ansonsten den Absenkbetrieb zu nutzen.
Mit Fußbodenheizung macht es häufig nur Nachts oder bei längeren Abwesenheitszeiten von mehr als 5-6 Stunden Sinn die Absenktemperatur zu wählen.
Eine Fußbodenheizung benötigt in der Regel einige Stunden, bis sie ihre volle Leistung erbringt. Ständiges hoch- und runterfahren würde dann keine Energie mehr sparen, sondern vielmehr unnötig verbrauchen.
Gar nicht mehr heizen ist allerdings auch keine gute Lösung, denn dadurch leidet nicht nur das Gebäude, sondern auch deine Gesundheit. Bei zu kühlen Räumen riskierst du, dass die Feuchtigkeit aus der Luft an den Wänden kondensiert und im schlimmsten Fall sich Schimmel bildet.
Ebenso ist es nicht sinnvoll das Haus / die Wohnung zu stark auskühlen zu lassen, da dann für das Aufheizen wieder mehr Energie benötigt wird. In der Regel sagt man, dass Absenk- / Nachtabsenkung nur 4 Grad unter der Tagtemperatur liegen sollten.
Kommen wir nun endlich zu den Punkten, wie du bei deiner Heizung Energie sparen kannst:
12. Heizungsanlage optimieren
Vom Fachmann warten und einstellen lassen (Hydraulischer Abgleich).
13. Heizkurve optimieren.
14. Heizzeiten deiner Anwesenheit Zuhause anpassen
15. Absenktemperatur / Nachtabsenkung nutzen (16 Grad)
16. In ungenutzten Räumen reduziert heizen (16 Grad)
17. Heizgrenztemperatur senken
Dies ist die Außentemperatur, ab der die Heizung anspringt.
18. Raumtemperatur um 1 Grad absenken
19. Heizkörper nicht zubauen oder verdecken
20. Heizkörper regelmäßig entlüften
21. Thermostatventile austauschen und programmierbare Ventile nutzen (sofern die Programmierung nicht über die Heizungsanlage möglich ist).
22. Warmwassertemperatur bei der Warmwasserbereitung anpassen
Aber: Achtung Legionellen! Mindestens einmal pro Woche muss die Speichertemperatur auf 70 Grad Celsius erhöht werden!
23. Warmwasserzeiten einstellen
24. Wasserzirkulation optimieren (Zirkulationstemperatur reduzieren)
25. Richtig lüften – Stosslüften
26. Türen geschlossen halten
27. Dichtungen von Fenstern und Türen prüfen und ggf. erneuern
In der Küche Energie einsparen
28. Wasserkocher nutzen
29. Wasserkocher richtig befüllen
Nur soviel Wasser wie benötigt wird, denn umso mehr Wasser der Kocher zum kochen bringen muss, desto länger läuft er.
30. Kühlschrank und Gefriertruhe regelmäßig abtauen
31. Keine warmen Lebensmittel in den Kühlschrank
32. Kühlschrank Temperatur überprüfen (7-8 Grad, mittig gemessen)
33. Gefrierschrank Temperatur überprüfen (-18 Grad)
34. Auf den Gefrierschrank verzichten: eingewecktes statt gefrorenes
35. Kühlschrank nicht zu groß kaufen
36. Kühlschrank nicht lange geöffnet lassen
37. Extra-Geräte stilllegen
38. Geschirrspüler nur voll anstellen
39. Eco Programm im Geschirrspüler nutzen
40. Kochen nur mit Deckel
41. Eier und Gemüse mit nur wenig Wasser garen
42. Backofen: es gelingt auch ohne Vorheizen
43. Backofen: Umluft statt Ober- und Unterhitze
Dadurch ist backen bei niedrigeren Temperaturen möglich
44. Backofen einmal an
Bei Umluft können mehrere Ebenen gleichzeitig verwendet werden. Dieser und der vorherige Tipp sparen dir ca. 15% Energie
45. Herd und Backofen: Restwärme nutzen
46. Eintopf für mehrere Tage kochen
Erhitzen geht schneller als neu kochen. Spart Zeit und Energie!
Beim Wäsche waschen Energie sparen
47. Waschen ohne Vorwäsche
48. Waschen bei 30 Grad (Wo es möglich ist. Mindestens einmal im Monat bei hohen Temperaturen waschen.)
49. Waschmaschine immer voll machen
50. Wäscheständer statt Wäschetrockner
51. Auf das Bügeln verzichten (bringt eh keinen Spaß 😉 )
52. Das Eco Programm der Waschmaschine nutzen
53. Waschen, wenn Strom von einer Solaranlage kommt
54. Waschmaschine mit Warmwasseranschluss
Im Bad sparen
Nein von kalt duschen oder nur Waschlappen Tipps halte ich nicht viel. Jeden Tag duschen muss jedoch auch nicht sein.
55. Duschen statt baden: Spart nicht nur Energie, sondern auch Wasser
56. Kürzer duschen
Wer liebt es nicht, morgens lange unter der heißen Dusche zu stehen? Schön ist es, ja! Jedoch auch teuer. Daher lieber statt 7 Minuten vielleicht nur 5 Minuten und wenn du duschst, ohne Haare zu waschen, reichen vielleicht auch 3 Minuten.
57. Weniger duschen
Zu häufig duschen ist gar nicht so gesund. 2-3 mal die Woche gilt als Ideal. Soll nicht heißen, dass du dich nun gar nicht wäscht. Für geruchs- und schweißintensive Körperstellen wie zum Beispiel Achseln und Intimbereich ist jedoch an den restlichen Tagen der Waschlappen ausreichend.
58. kleine Kinder: statt volle Wanne, Babywanne
Kleiner Tipp: Wäschekorb Torkis von Ikea, da passen auch 3 jährige noch rein. Der Korb war mal ein Tipp unserer Hebamme, statt überteuerter Babybadewanne.
59: kleine Kinder: statt Wanne mit Mama oder Papa duschen
60. Haare an der Luft trocken – auf den Föhn verzichten
61. Nassrasierer statt Elektrorasierer
Im Garten Energie sparen
62. Solarleuchten nutzen
63. Bewegungsmelder für Außenbeleuchtung
64. Spindelmäher statt Elektro-Rasenmäher
65. Laubbesen statt Laubpüster
66. Teichpumpe prüfen und wenn möglich abstellen
Wir hatten einen Teich mit Fischen. Die Fische durften weiterziehen, die Pumpe konnten wir ausschalten: 1/3 Strom eingespart. Nächstes Jahr darf in dem Loch ein Fertigpool einziehen.
Energie sparen beim Autofahren und unterwegs
Als wir noch Stadtnah gewohnt haben, war ich fast jeden Tag mit den Kindern zu Fuß unterwegs. Viele kleinere Besorgungen habe ich dabei schnell nebenbei erledigt.
Nun leben wir auf dem Land und sind leider auf das Auto angewiesen. Selbst einen Fahrradweg gibt es hier nicht und die Schnellstraße leider zum Fahrradfahren mit Kindern zu gefährlich.
Nicht jeder kann also auf das Auto verzichten. Allerdings ist es dann möglich zumindest zu versuchen etwas zu sparen. Zum Beispiel durch Planung und vorausschauendes Fahren.
67. Besorgungen planen & bündeln
68. Spontane Fahrten vermeiden
69. Kurzstrecken vermeiden
Erst nach ca. 4 km erreicht der Motor eines Autos seinen Durchschnittsverbrauch
70. Gute Routen- und Streckenplanung bei längeren Fahrten (Stau, Stop and Go meiden)
71. Richtige Reifen 🛞
Breitere Reifen verbrauchen mehr, achtet auf das Siegel „Blauer Engel“
72. Optimaler Reifendruck
73. Motor abstellen
Lohnt sich bereits ab einer Wartezeit von 10 Sekunden
74. Regelmäßige Inspektionen
75. Das richtige Öl
Vollsynthetischen Leichtlauföle sind zwar teurer, sparen jedoch gerade in der Kaltstartphase Kraftstoff.
76. Verbrauchsoptimierte Fahrweise
Bremsen und beschleunigen verbrauchen unverhältnismäßig viel Sprit. Vorausschauendes fahren hilft zu sparen!
77. Langsamer fahren
Auf Autobahnen macht es nicht viel Sinn schneller als 130km/h zu fahren. Es verbraucht nur mehr Sprit und dein Ziel erreichst du in der Regel dennoch nicht schneller.
78. Auf die Klimaanlage verzichten
79. Sitzheizung aus
80. Scheibenheizungen ausschalten, sobald die Scheiben frei sind
81. Auto stehen lassen: zu Fuß oder mit dem Rad
82. Fahrrad 🚲 statt E-Bike
83. Fahrgemeinschaften bilden
84. Weniger Ballast: Unnötiges Gepäck ausladen, Fahrrad-/Gepäckträger abmontieren
Smartphone
85. Nacht – und Ruhemodus nutzen
86. Energiesparprogramme ggf Apps nutzen, um Helligkeit und Geschwindigkeit zu reduzieren, was Strom spart und der Akku länger hält
87. Ortungsdienste abschalten
88. Apps richtig schließen
89. Bewusst Emails und Nachrichten prüfen statt Push Funktionen nutzen
90. Bluetooth nur bei Bedarf einschalten
91. WLAN unterwegs ausschalten
Bauliche Maßnahmen / Anschaffungen
91 Möglichkeiten später wirst du sicherlich einiges an Energie eingespart haben. Und dennoch gibt es immer noch weitere Möglichkeiten der Optimierung.
Hierfür musst du nun allerdings etwas mehr Geld und auch Zeit in die Hand nehmen.
Es ist die Kür des Energie sparens: nämlich dem unabhängiger (unabhängig) machen von Versorgern!
92. Dämmung der obersten Geschossdecke
93. Dämmung der Kellerdecke von unten
94. Sichtbare Leitungen dämmen
95. Alte (Zirkulations-)Pumpen ersetzen
96. Strom aus Sonnenlicht mittels Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk ist nichts anderes als Photovoltaik-Module, ähnlich wie bei einer Solaranlage.
Allerdings mit der Besonderheit, dass dieses Balkonkraftwerk nicht überdimensioniert ist, du somit weniger Module benötigst und jetzt kommt der wohl wichtigste Punkt: du musst es einfach nur in eine Steckdose stecken.
Klingt zu einfach um wahr zu sein. Ist jedoch genau so simpel. In Deutschland ist ein Balkonkraftwerk bis 600 kwp zugelassen.
Keine Produkte gefunden.
Aufgrund der Größe deckt es leider nicht deinen vollständigen Strombedarf ab und natürlich im Winter noch weniger als im Sommer.
97. Strom aus Sonnenlicht mittels Inselstromlösungen
Was viele nicht wissen: eine Solaranlage schützt dich nicht vor einem Stromausfall / Blackout. Sie funktioniert nur bei einer bestehenden Stromversorgung. Bedeutet Strom weg = alles weg.
Davor schützt nur eine Inselstromlösung. Also quasi eine Solaranlage / Balkonkraftwerk mit Batterie und die Möglichkeit dein Haus vom Stromnetz nach außen zu trennen oder zumindest einige Geräte dann getrennt laufen zu lassen.
98. Nachrüstung einer Solarthermieanlage für Warmwasser
99. Einbau eines Holzofens ggf. einen Grundofens
Wenn ich nochmal neu bauen würde, dann würde ich einen Grundofen einbauen und diesen an die Warmwasseraufbereitung und / oder auch der Heizungsanlage anschließen lassen.
Mittlerweile gibt es diesbezüglich viele tolle Möglichkeiten!
Und noch ein kleiner Tipp, sofern du ein Eigenheim besitzt
Lass einen Überspannungsschutz bei deinem Stromzähler / Sicherungskasten einbauen! Wir hatten vor einigen Jahren einen 6-stündigen Stromausfall in der ganzen Stadt.
Dadurch kaputt gegangen ist unter anderem ein Bewegungsmelder (Kosten ca. 50€) und ein Laptop (Kosten ca. 1.500€). Erstattet hat es uns keine Versicherung und auch nicht der Versorger! Anschließend haben wir einen Überspannungsschutz einbauen lassen.
Wow. Das waren nun wirklich 99 Ideen, wie du Energie sparen kannst. Was davon setzt du schon um?
Hier nochmal der Link zum Beitrag, wie du im Alltag Geld sparen kannst.
Viele Grüße und Kopf hoch!
Bea