Ein Kind stellt das ganze Leben auf den Kopf. Deinen Alltag, die Beziehung, die Finanzen – dein Geld. Einfach alles. Gerade die ersten Wochen mit Baby sollten genutzt werden, um sich kennenzulernen, sich zu erholen und die Zeit als neue kleine Familie zu genießen.
Wer möchte in dieser Phase schon über Geld und seine Finanzen nachdenken müssen? Wir wollten es nicht!
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, mit denen du dich auch finanziell auf deine Elternzeit vorbereiten kannst! Einige dieser Tipps habe ich eher durch Zufall umgesetzt (z.B. mehr Elterngeld beim zweiten Kind und der Minijob).
Mein Zufall soll nun dein Profit sein! Schließlich hat niemand Geld zu verschenken! Am besten beginnst du so früh wie möglich, dich mit deiner Elternzeit auch finanziell auseinanderzusetzen und dich darauf vorzubereiten, spätestens jedoch in der Schwangerschaft. Doch fangen wir mal mit den Basics an 🙂
Und wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann holst du dir am besten den Onlinekurs „Kickstart Elterngeld*“ von Diana. Sie ist Elterngeldexpertin und hat dir alle Tipps und Tricks zur Optimierung deines Elterngeldes beim 1. Kind zusammengefasst.
Was bekommst du vom Staat, wenn du in Elternzeit gehst?
Vom Staat gibt es normalerweise Elterngeld (Basiselterngeld) in Höhe von 65% vom Nettogehalt (Weihnachts- oder Urlaubsgeld werden nicht berücksichtigt; Geringverdiener*innen erhalten mehr). Dies bedeutet gleichzeitig im Vergleich zum vorherigen Vollzeitgehalt eine Lücke von 35%. Und die muss irgendwie gewuppt werden.
Für das Kind gibt es außerdem Kindergeld.
Ein Kind ist ein kleines Wunder und die gemeinsamen Erlebnisse nicht mit Geld zu bezahlen. Zumindest ich kann dies aus vollem Herzen sagen. Ich möchte keine Sekunde missen, jede einzelne war es Wert. Dennoch lassen sich die finanziellen Einbußen nicht wegdiskutieren. Wer in Elternzeit ist, hat einfach weniger Geld als vorher!
Wegdiskutieren geht also nicht, jedoch finanziell darauf vorbereiten ist durchaus möglich! Übrigens müssen Elternzeit und Elterngeld zeitlich nicht übereinstimmen, sollten sie aber 😉 dazu mehr im Punkt 6.
Den Anspruch auf „Elternzeit“ hast du übrigens bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres (sofern du berufstätig bist, mit dem Kind in einem Haushalt lebst und dein Kind überwiegend selbst betreust).
Du solltest dich unbedingt mit dem Elterngeld und wie du dort das Maximum rausholst beschäftigen! An dieser Stelle möchte ich dir auch den Klickstart Elterngeld* von Diana empfehlen. Sie ist eine echte Elterngeldexpertin!
Aber jetzt lass uns erst einmal ein wenig übers Geld sprechen, damit du deine Elternzeit finanziell ein wenig entspannter angehen kannst!
1. Ausgaben überprüfen, reduzieren & dadurch Geld sparen
Wenn am Ende des Monats mehr übrig bleiben soll gibt es nur zwei Möglichkeiten. Weniger ausgeben oder mehr verdienen. Ich glaube die wenigstens können ad hoc sagen, wie hoch die eigenen Fixkosten sind.
Eine bevorstehende Elternzeit ist ein idealer Anlass alle seine Ein- und Ausgaben einmal aufzulisten und genauestens unter die Lupe zu nehmen. Muss es wirklich ein teurer Handy-Vertrag sein oder reicht ein Prepaid-Vertrag?
Das Zeitschriften-Abo läuft schon seit Jahren, aber Zeit sie zu lesen hast du gar nicht? Deine Versicherungen hast du schon seit Jahren nicht mehr überprüft und sind vielleicht bei einem anderen Anbieter günstiger?
Und für dein Girokonto zahlst du auch noch hohe Gebühren? Dann Wechsel doch vielleicht zu einer Online-Bank, denn hier bekommst du häufig noch ein Girokonto und eine Debit-Kreditkarte unter bestimmten Umständen kostenlos.
Ich kann dir an dieser Stelle das Konto der DKB empfehlen. Ich bin dort seit Jahren und sehr zufrieden. Mit der Kreditkarte kannst du an jedem Bankautomaten kostenlos Geld abheben und als Aktivkunde sogar im nicht EURO-Ausland kostenlos bezahlen.
Leider haben sie ganz frisch ihr Gebührenmodell umgestellt, sodass das Konto nur noch ab einem Geldeingang von 700€ kostenfrei ist.
2. Elterngeld erhöhen: durch einen Minijob
Ich gestehe: dieser Punkt zählt nicht unbedingt zu den smartesten 😉 Das Elterngeld berechnet sich auf Grundlage des durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten 12 Monate. Je höher das Nettogehalt ist, desto höher fällt auch das Elterngeld aus. Und genau das macht ein Minijob, er erhöht dein Nettogehalt und somit dein Elterngeld.
Ich hatte selbst einige Jahre lang neben meinem Vollzeitjob einen Minijob, den ich vollständig aus dem Home Office gemacht habe. Dank diesem fiel auch mein Elterngeld etwas höher aus.
3. Elterngeld erhöhen: die Steuerklasse wechseln (nur verheiratete)
Dieser Punkt für mehr Geld während der Elternzeit lässt sich leider nur von verheirateten Paaren umsetzen: Ein Wechsel in die Steuerklasse 3 kann das Elterngeld erhöhen.
Denn ein höheres Nettoeinkommen führt zu einem höheren Elterngeld. Allerdings nur, wenn du mindestens sieben Monate vor der Geburt die Steuerklasse gewechselt hast. Bzw. sieben Monate vor Beginn der Elternzeit.
Frühzeitige Planung ist daher leider unabdingbar.
Du bekommst dein zweites Kind und möchtest mehr Elterngeld, als beim ersten? Jetzt hältst du mich vielleicht für verrückt, aber auch das geht 😉 Lies dir dazu diesen Beitrag durch!
4. Spar- und Rücklagekonten füllen
Auto, Kleidung, Rücklagen, Kind…die Ausgaben gehen auch trotz und mit Elternzeit weiter.
Beim Auto steht der TÜV an oder ein Ölwechsel wird fällig? Und auf einmal ist es nicht nur der TÜV sondern auch noch neue Bremsen? Und dann geht auch noch die Waschmaschine kaputt?
Dank ungeplanter und unvorhersehbarer Dinge, wird es schnell teuer. Ach und nach der Schwangerschaft passen die alten Sachen nicht mehr? Oder du fühlst dich einfach in den engen Shirts nicht mehr wohl und ein paar Stillshirts müssen her?
Ui und ein Kind kann auch teuer sein…die Erstausstattung ist vollständig – dachtest du zumindest – und auf einmal benötigst du doch noch eine Trage.
Tja, dann ist es doch besser, wenn du nun auf gefüllte Sparkonten zurückgreifen kannst und das Geld dafür liegen hast. Insbesondere beim ersten Kind und mit einem Vollzeitjob ist die Schwangerschaft der ideale Zeitraum seine Konten gut zu füllen. Beim zweiten Kind ist dies häufig dann schon etwas schwieriger…
Zugegeben, dieser Punkt ist in der heutigen Zeit leider immer schwieriger umzusetzen und genau deswegen, solltest du auch ein besonderes Augenmerk auf die nächsten Punkte legen, damit du nicht aus versehen Geld verschenkst!
5. Elterngeld richtig wählen: Basiselterngeld oder ElterngeldPlus
Du möchtest bereits während der Elternzeit wieder in Teilzeit arbeiten? Grundsätzlich wird ein Hinzuverdienst immer auf das Elterngeld angerechnet. Die Anrechnung des Zuverdienstes wurde für das ElterngeldPlus jedoch modifiziert. Aus diesem Grund kann es sich finanziell lohnen, sich für ElterngeldPlus statt Basiselterngeld zu entscheiden.
Vereinfacht formuliert ist das ElterngeldPlus halb so hoch wie das Basiselterngeld, wird dafür jedoch doppelt so lange gezahlt. Aus diesem Grund bietet es sich ebenfalls an sich für das ElterngeldPlus zu entscheiden, wenn du länger als ein Jahr Elternzeit nehmen und über die gesamte Zeit ein regelmäßiges Elterngeld-Einkommen erhalten möchtest.
Die Zeiträume von Elternzeit und Elterngeld müssen nicht identisch sein bzw. sind es auch häufig nicht. Zudem ist es auch möglich Elterngeld zu beziehen, ohne gleichzeitig in Elternzeit zu sein (z.B. Hausfrauen, Studenten, Selbstständige). Lediglich Angestellte müssen Elternzeit beantragen, um Ihre Arbeitszeit zu reduzieren und Elterngeld erhalten zu können.
6. ElternGELD nicht verschenken!
ElternZEIT nach Lebensmonaten des Kindes wählen
Das Elterngeld wird dir nach den Lebensmonaten des Kindes ausgezahlt. Also zum Beispiel:
- Lebensmonat: 08.08. bis 07.09.
- Lebensmonat: 08.09. bis 07.10.
Um finanzielle Nachteile zu verhindern, solltest du die Elternzeit nun nicht nach Kalendermonaten (also vom 01. bis zum 30./31. des Monats) wählen.
Besser ist es die Elternzeit dem Elterngeld anzupassen und ab dem Tag der Geburt zu beantragen, denn ansonsten werden dir Teilmonate mit Einkommen auf dein Elterngeld angerechnet.
Elternzeit statt Urlaub nehmen!
Ein Fehler, den gerne die Partner machen. Statt Elternzeit nehmen sie lieber Urlaub und verschenken zeitgleich zwei Monate (Partnermonate), in denen sie zusätzlich Elterngeld bekommen hätten.
Denn wenn der Partner ebenfalls in Elternzeit geht, bekommt ihr zwei Monate Elterngeld extra!
Elterngeldantrag vorbereiten und rechtzeitig einreichen!
Außerdem wird das Elterngeld nur drei Monate rückwirkend ausgezahlt. Wenn du es später beantragst, verschenkst du dein Elterngeld. Idealerweise bereitest du den Antrag bereits während der Schwangerschaft vor. Nach der Geburt musst du diesen dann nur noch vervollständigen und abschicken.
Wie du siehst ist das Thema Elterngeld komplex, daher möchte ich dir wirklich das Klickstart Elterngeld* von Diana ans Herz legen. Und solltest du dein zweites Kind erwarten, dann hüpf doch nochmal zu diesem Beitrag, für mehr Elterngeld beim zweiten Kind rüber.
Liebe Grüße
Bea
Hallo Bea, über das Thema Wollwalk bin ich auf deinen Blog gestoßen. Offensichtlich hast du einen jungen Blog? Ich selber blogge auch seit Januar 2019.
Machst du auch beruflich was mit Finanzen?
Gruß Moni
Hallo Moni,
mein Blog ist ganz frisch im Januar 2020 online gegangen 🙂 Ich mache beruflich nichts mit Finanzen, allerdings habe ich eine kleine Leidenschaft dafür. Nach meiner Ausbildung habe ich fast 10 Jahre lang akribisch eine Ein-/Ausgaben Liste geführt und mein BWL Studium hat dann das Übrige dazu beigetragen.
Liebe Grüße
Bea