Dünnes Baby, dünnes Kleinkind? 5 Herausforderungen, die dir begegnen und wie du sie erfolgreich meisterst!

Fliegengewicht, Baby, Kleinkind, schlank, dünnFotografin: Avena Fendel
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Mein kleiner Schatz ist seit Geburt an ein wahres Leichtgewicht, ein Fliegengewicht, wahnsinnig schlank, er war ein dünnes Baby und ist jetzt ein dünnes Kleinkind oder wie auch immer man es nennen möchte.

Er war 50 cm groß, hatte leichte 2810 Gramm und war 20 Tage zu früh dran. Entlassen wurden wir schließlich mit knapp 2500 Gramm. An dem Fliegengewicht (er war stets auf oder unter der Gewichtskurve P3) hat sich bis heute mit zwei Jahren nichts geändert. Er ist immer noch ein sehr schlankes, zartes, kleines Kerlchen.

Uns hat dies nie gestört, denn mein Mann und ich sind auch schlank und groß. Es hat uns jedoch (insbesondere auch mich als Mama) vor einige Herausforderungen gestellt, mit denen ich irgendwie fertig werden musste und mich dabei möglichst nicht verrückt machen lassen durfte. Und genau diese Erfahrungen möchte ich heute mit euch teilen!

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1. Das Stillen – immer wieder verteidigt.

Ich musste das Stillen von Beginn an regelrecht vor den Ärzten und Schwestern im Krankenhaus und vor dem Kinderarzt (war nur die Vertretung) verteidigen. Es ist schon irgendwie verrückt, dass anscheinend gerade beim Stillen alle Welt Angst hat, dass das Kind verhungern könnte. Und dabei ist es das natürlichste der Welt.

Die Natur hat es so eingerichtet und vorgesehen. Ich möchte gar nicht leugnen, dass es sicherlich Fälle gibt, in denen die eigene Milch das Kind nicht satt macht. Jedoch war es bei mir anders…

Meine Milch schoss am dritten Abend nach der Geburt ein. Da waren wir schon zuhause. Zuvor wollte man mich im Krankenhaus erst entlassen, wenn ich nun endlich beginne zuzufüttern und zudem noch Fläschchen mitnehme.

Die Tage davor konnte ich die Milchersatznahrung noch erfolgreich abwehren. Nun hatte mein kleiner Mann jedoch leider 5 Gramm über den erlaubten 10% abgenommen. Und da er ja sowieso schon so zart und leicht war, machten sie im Krankenhaus einen ziemlichen Wirbel darum.

Das zweite Mal, wo ich das Stillen verteidigen musste, war ich mit meinem Sohn beim Kinderarzt. Er war acht Monate alt und immer noch ein dünnes Baby. Immer noch ein Leichtgewicht. Leider war nicht unser Kinderarzt da, sondern nur sein Kollege.

Beim Blick auf die Gewichtskurve meines Sohnes stellte er die Frage „Stillen Sie noch?“. Aus voller Überzeugung antwortete ich mit „Ja“. „Na, es wäre ja langsam auch mal Zeit für Kuhmilch!“ Diese Aussage machte mich regelrecht wütend.

Mit der Beikost hatten wir unlängst gestartet, mein kleiner Mann nahm dennoch am liebsten die Brust. Für mich gab es daher keinen Grund auf Milchersatznahrung oder Kuhmilch umzusteigen. Beikost heißt im übrigen nicht ohne Grund „Bei-“kost und nicht „Anstatt-“ kost 😉 Es war für uns beide in Ordnung wie es war und darauf kommt es doch schließlich an!

Ein wenig verunsichert hatte mich der nette Herr Doktor damit dennoch. Beruhigt hat mich dann wiederum das Buch von Dr. Gonzales „Mein Kind will nicht essen“. Und auch unser eigentliche Kinderarzt hat uns stets beruhigt.

Dir ergeht es ähnlich? Dann mein Rat: lass dich nicht verrückt machen! Vertraue auf deine Intuition. Kontrolle ist gut und wichtig, aber verrückt machen lassen musst du dich auch nicht gleich. Und P.s. gestillte Kinder sind in der Regel etwas leichter als Flaschenkinder bzw. wachsen langsamer 😉

2. Die passende Kleidung finden

Die passende Kleidung, insbesondere Hosen zu finden, die nicht vom Popo rutschen war und ist bis heute hingegen ein echtes Problem. Gerade Baby- und Kleinkindhosen werden  anscheinend nicht für ein dünnes Baby bzw. ein dünnes Kleinkind gemacht.

Den Moment „Hilfe, die Hose rutscht!“ haben wir in den letzten Jahren sehr häufig erlebt. Für meinen kleinen Schatz tat mir das stets sehr leid. Mit rutschenden Hosen bringt das Spielen doch irgendwie nicht so richtig spaß.

Ihr kennt das Problem? Es gibt für alles eine Lösung 🙂 Dem Thema Kleidung habe ich in der Vergangenheit bereits einen eigenen Beitrag gewidmet.

5 Herausforderungen mit einem dünnem Baby, dünnem Kleinkind

3. Die Kommentare anderer über dein dünnes Baby/ Kleinkind

Dieser Punkt macht mich am meisten traurig, wütend oder wie auch immer wir es nennen möchten. Kommentare anderer a lá „der ist aber dürr, isst er denn auch genug?“, „Machst du dir etwa immer noch keine Sorgen?“ oder der Klassiker (wenn lange gestillt wird): „Ach du stillst immer noch? Wollt ihr nicht langsam mal aufhören? Der muss doch mal was richtiges essen!“

Ich stelle mir dann stets die Frage, ob solche bzw. ähnliche Kommentare auch bei den richtig pummeligen Babys und Kleinkindern gestellt werden. Ich habe es zumindest noch nie erlebt, dass Eltern mit pummeligen Babys solche Fragen gestellt bekommen:

„Isst dein Kind nicht zuviel?“ „das ist aber schon mehr als Babyspeck?“  Oder anders formuliert, mir würde es nicht im Traum einfallen, solche Fragen zu stellen…

Mein Rat: Ich weiß, leichter gesagt als getan, jedoch wohl der beste Weg: ignorieren! Fällt mir hin und wieder auch immer noch schwer…

4. Das Essen – Isst mein Kind zu wenig?

Ja, auch wir haben irgendwann abgestillt. Und auch ich habe festgestellt, dass mein kleiner Mann nicht die gleichen Mengen isst, wie andere gleichaltrige Kinder. Ich möchte und mag an sich nicht vergleichen. Dennoch ertappe ich mich dabei, dass ich genau das mache. Wahrscheinlich ist es auch normal.

Auch ich als Mama möchte natürlich alles richtig machen. Und auch ich als Mama frage mich, ob mein kleiner Schatz „zu dünn“ ist und ob er auch wirklich „genug“ isst. Er war ein dünnes Baby und ist mittlerweile ein dünnes Kleinkind. Er wird wohl immer schlank und ein Fliegengewicht bleiben…

Seitdem ich das Buch von Dr. Gonzales „Mein Kind will nicht essen“* gelesen habe, vertraue ich wieder auf meine Intuition und auch auf mein Kind. Ich glaube die Kleinen wissen teilweise noch viel besser, was sie wirklich benötigen und essen viel intuitiver als wir Erwachsenen es noch tun.

Daher mein Rat: vertraut auf euer Kind. Es nimmt sich was es benötigt. Auch wir haben nicht jeden Tag gleich viel Hunger oder Durst.

5. Ein dünnes Baby / dünnes Kleinkind und die Perzentilen

Die wunderbaren Perzentilen und Gewichtskurven. Wie oft ich mir diese schon angeschaut habe. Ich finde es gut und richtig, dass es so etwas wie Gewichtskontrollen beim Kinderarzt gibt bzw. das die Entwicklung im Auge behalten wird. Allerdings bringt verrückt machen auch hier nichts. Wir passen nicht alle in Schubladen.

Als Mama rufe ich mir immer wieder ins Gedächtnis, dass eine Entwicklung niemals linear verläuft, sondern wie dargestellt als Kurve. Da kann es dann auch mal etwas hoch und runter gehen. Es muss nicht immer gleich etwas schlimmes sein. Auch wir haben mittlerweile die erste Diagnostik hinter uns, mit dem Ergebnis, dass alles in Ordnung ist.

Daher mein Rat: besprecht eure Bedenken und Sorgen mit eurem Kinderarzt. Schaut euch auch ruhig mal eure alten U-Hefte an (also von Mama und Papa). Es muss nicht immer gleich etwas schlimmes sein. Manche Babys und Kleinkinder sind halt einfach dünn und bleiben ihrem Fliegengewicht treu.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt? Wie geht ihr mit diesen um?

Titelbild: von Avena Fendel

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4 Kommentare

  1. Vielen Dank für den tollen Beitrag!!
    Unser Mädchen ist auch ein wahres Fliegengewicht, mit 4 einhalb Monaten wiegt sie gerade mal 4,6kg bei einer Länge von 63cm… Die ersten drei Monate waren wir jede Woche beim Wiegen und bei verschiedenen Kontrollen, aber sie scheint total gesund und zufrieden zu sein.
    Die Kommentare von anderen sind manchmal schon anstrengend… „Kriegt die schon genug?“ „Wäre es nicht besser doch mit der Flasche zuzufüttern?“ „Schon 4Monate alt?? – Sieht eher aus wie 4Wochen…“
    Und mit jedem Kommentar kommen erneut die Zweifel und Sorgen…

  2. Emil steht Kopf

    Herzlichen Dank für dein liebes Feedback!
    Die Gewichtskontrollen hatten wir sehr lange und selbst zwischen 1,5-2,5 Jahren nochmal inkl. einiger Diagnostik. Alles unauffällig 😉
    Höre einfach auf dein Gefühl, ignoriere Kommentare und zur Not lieber einmal mehr mit dem Kinderarzt sprechen.

    Liebe Grüße, Bea

  3. Auf deine Frage hin ob es das Gegenteil auch bei „pummelig“ aussehenden Kindern gibt: ja gibt es. Meine Kinderärztin fand es wichtig zu betonen, dass mein Sohn mit 5 Monaten nicht mehr als 5 Mahlzeiten braucht, also keinesfalls mehr häufiger gestillt werden sollte und eher Wasser trinken sollte. Ich denke mein Sohn möchte kräftig sein. Welche Mutter verweigert dem Baby die Nahrung ? Das ist ähnlich wie das Baby zum Essen zwingen – es geht einfach nicht. Das Baby weiß meist ziemlich genau wo es hinwill

  4. Emil steht Kopf

    Verrückt! Klingt nicht so als hätte die Ärztin selbst Kinder…hast du dir mal eine zweite Meinung geholt? Ich würde meinen Kinder auch auf keinen Fall das Essen verweigern…vor allem, da du mit Muttermilch ja auch nichts falsch machen kannst. LG

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