Hallo liebe Gartenfreunde!
Ich freue mich riesig, heute mit dir über eines meiner Lieblingsthemen zu plaudern: die Gestaltung eines wundervollen Gartens für die ganze Familie! Wusstest du, dass es bis zu einem Jahrzehnt dauern kann, bis ein Garten wirklich so blüht und gedeiht, wie du ihn dir erträumt hast?
Ein Garten ist wie ein lebendiges Kunstwerk, das sich mit den Jahreszeiten und mit uns verändert.
Lass uns gemeinsam in die Welt der *Famiilien* Garten Gestaltung eintauchen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Garten, der sowohl Erwachsenen als auch Kindern Freude bereitet, nicht nur möglich, sondern auch zauberhaft umsetzbar ist.
Ein solcher Garten ist mehr als nur grüner Rasen und Spielgeräte. Er ist ein Ort der Sinne, voller Entdeckungen, Geheimnisse und Ruheoasen. Dabei ist es besonders wichtig, dass der Garten sicher für unsere kleinen Abenteurer gestaltet ist und zum Wohlfühlen, Entspannen und Spielen einlädt.
Gartenwünsche von Groß und Klein vereinen
Du fragst dich, wie du deinen Garten gestalten und die Gartenwünsche von Groß und Klein vereinen kannst? Das ist eine spannende Frage! Während unsere Kleinen nach Freiheit und Abenteuer suchen, sehnen wir Erwachsene uns nach einem ruhigen Rückzugsort.
In unserem Familiengarten sollten also sowohl verborgene Spielwinkel als auch gemütliche Sitzplätze unter freiem Himmel ihren Platz finden.
Bevor du loslegst, solltest du dir einige Fragen stellen: Was wünschen sich Jung und Alt? Wie soll der Garten gestaltet sein und welche Pflanzen passen am besten zu deinem/eurem Lebensstil? Wie kannst du Spiel-, Entspannungs- und Anbauflächen harmonisch miteinander integrieren?
In unserem eigenen Garten, den wir seit der Geburt unseres kleinen Emil immer wieder neu gestaltet haben, haben wir genau diese Fragen beantwortet. Wir haben Terrassen erneuert, sichere Spielmöglichkeiten für Emil geschaffen und zugleich Orte zum Entspannen und Genießen für uns Erwachsene integriert.
Einen Sitzplatz oder vielleicht auch mehrerer Sitzplätze- egal ob in Form einer Terrasse, einer lauschigen Ecke unter einem Baum oder einem frei stehenden Strandkorb – gibt es in jedem Garten. Idealerweise lädt dieser auch zum Essen unter freiem Himmel ein.
Darum herum laden Rasenflächen zum unbesorgten Toben ein. Büsche und Sträucher eignen sich hervorragend um sich zu verstecken und die Erwachsenen können sich an der grünen oder vielleicht auch bunten Farbpracht erfreuen.
Ein Kräuterbeet in der Nähe des Hauses macht den Koch oder die Köchin glücklich und die Kinder haben Gelegenheit Geschmack und Duft der Kräuter zu entdecken.
Glücklich kann sich schätzen, wer alte Bäume oder Baumstümpfe im Garten hat auf denen die Kleinen ihre Kletter- und Geschicklichkeitsübungen meistern können. Hier findet dann vielleicht auch eine naturnahe Sandkiste und eine Matsch-Ecke sein Plätzchen. Ein kleines Baumhaus ist sicherlich der Traum vieler kleiner Gartenentdecker.
In Gemüse- und Obstbeeten oder von Obstbäumen darf geerntet und genascht werden. Obstbäume müssen nicht immer groß sein. Es gibt sie auch schon in Säulen-, Zwerg- oder Spalierform und finden so selbst in kleinen Reihenhaus- oder Stadtgärten einen Platz.
Und selbst für Gemüse und Obst lässt sich ein kleiner Platz finden. Egal ob in großen Beeten, einem Hochbeet, Blumenkästen, Kübeln oder vertikalen Beeten.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Einen Familien-Garten gestalten: Schritt für Schritt
Der Anfang mag herausfordernd sein, aber das Wichtigste ist, einfach zu beginnen. Ein flexibler Plan, der sich allen Bedürfnissen und Überraschungen anpasst, ist hier Gold wert, denn Überraschungen sind auch und gerade im Garten möglich 🙂
Flexibel zu bleiben und kleine Änderungen spontan zuzulassen ist dann wichtig, um nicht völlig zu verzweifeln. Ein starrer Plan würde dann nur behindern. Perfektionismus übrigens auch 😉
Nichtsdestotrotz ist es hilfreich und sinnvoll sich zu Beginn einige Fragen zu beantworten und einen roten Faden zu erstellen:
- Welche Wünsche haben Groß und Klein?
- Soll der Garten nur umgestaltet oder vollständig neu gestaltet werden, was soll und kann ggf. erhalten bleiben?
- Wo ist Sonne und Schatten, wie ist der Boden? Welche Pflanzen sind geeignet?
- Welcher Gartenstil soll umgesetzt werden? Welche Farben sollen im Garten vorhanden sein?
- Wie viele Gartenräume soll es geben und wie können diese geschaffen werden?
- Wo sollen Terrassen, Wege und Beete hin?
Das es ein Garten für Groß und Klein werden sollte stand für uns automatisch fest, nachdem klein Emil sich angekündigt hatte. Mit seinen 15 Monaten können wir Emil natürlich noch nicht nach seinen Wünschen fragen, jedoch war für mich eine naturnahe Sandkiste ein muss für unseren Familiengarten.
Die Neugestaltung des Gartens hat sich bei uns ergeben. Der zwei Meter tiefe Schwimmteich war zu gefährlich für klein Emil und die Dacherneuerung hatten weder die Terrassen noch der schon damals kaum mehr vorhandene Garten überlebt. Somit mussten wir bei null anfangen.
Die Terrassen sollten wieder neu aufgebaut werden. Emil sollte seine naturnahe Sandkiste bekommen (die kann in einigen Jahren leicht in einen kleinen Teich umgebaut werden), mein Mann seine BBQ-Ecke und unsere selbstgebaute Außenküche sollte ebenfalls wieder ihren Platz finden.
Ich wünschte mir Hochbeete, eine Nestschaukel und eine Beeren-Ecke – davon haben Groß und Klein etwas :-). Und das ganze natürlich auch gern pflegeleicht 😉
So in etwa klang die Kurzfassung unserer Wünsche und Vorstellungen wie wir unseren Familiengarten gestalten wollten. Die Langfassung findet ihr hier.
Mit Inspiration zur Garten Gestaltung
Die finale Planung wie wir unseren Garten gestalten wollten, hat einige Abende in Anspruch genommen. Monate zuvor haben wir begonnen dazu Bücher zu lesen und Ideen auf Pinterest zu sammeln. Anregungen bekamen wird auch im Urlaub, bei Spaziergängen oder auch aus Reportagen und Serien im Fernsehen.
Ich habe meinen ersten eigenen Garten mit 23 Jahren gestaltet und angelegt (und seitdem natürlich auch gepflegt). In diesem Garten hatte sich ebenfalls auch mein Mann einige Jahre ausgetobt, bevor wir unser gemeinsames Haus gekauft haben. Daher fingen wir zumindest nicht ganz bei null an, sondern hatten bereits einige Erfahrungen gesammelt.
Buchtipps:
- Hintergrundwissen haben wir uns mit Hilfe des Buches Genial Gärtnern* von Monty Don angeeignet. Er ist der Garten-Guru in England und auch bekannt aus seiner Netflix-Serie.
- Ich habe mir Anregungen aus dem Buch Unser Familiengarten* geholt.
- Die finalen Pflanzpläne haben wir mit Hilfe dem frisch erschienenen Buch Ein Garten – Zwei Ideen* von mein schöner Garten erstellt. Dieses Buch war uns wirklich eine sehr große Hilfe.
Dabei eingeflossen sind natürlich auch eigene Erinnerungen aus der Kindheit und unsere persönlichen Blumen- und Pflanzenwünsche. Mein Mann hat zudem unzählige Youtube Videos zum Thema Rasen und Bodenverbesserung gesehen.
Rund um das Grundstück
Bevor es du beginnst den Garten zu gestalten ist es wichtig dich genauer mit dem Grundstück zu beschäftigen. Licht und Schatten, Boden und ggf. vorhandene Einfriedungen zu entdecken.
Das Grundstück erleben – Licht und Schatten
Wann und wo die Sonne steht und wie lange ist nicht nur für die Auswahl der richtigen Pflanzen von Bedeutung. Wo soll die Sandkiste hin, wo kann später ein Planschbecken stehen, in welche Ecke können wir uns an heißen Sommertagen zurückziehen?
Alles Fragen, für die auch die Frage nach Licht und Schatten relevant sind. Es hilft also, die Sonne zu beobachten und sich einige Notizen über seinen Garten und die unterschiedlichen Ecken und Winkel anzulegen.
Das Grundstück entdecken – der Boden
Nicht nur Sonne und Schatten sind bedeutend für die späteren Pflanzen. Auch der Boden bestimmt die spätere Pflanzenauswahl. Die Bestimmung kann leicht selbst durchgeführt werden. Hierfür etwas feuchte Gartenerde in die Hand nehmen und zu einer „Wurst“ formen.
Ist es nicht möglich eine Wurst zu formen und der Boden bröselig, dann ist es Sandboden (leichter Boden). Lehm-/Sandboden ist es, wenn sich die Wurst gut formen lässt, die Erde glatt aber nicht klebrig ist. Je klebriger und glänzender die Wurst ist, desto höher ist der Tongehalt im Boden (schwerer Boden).
Wer es genauer wissen möchte, kann eine Bodenprobe machen und den ph-Wert bestimmen lassen.
Schwere Böden speichern zwar viel Wasser und Nährstoffe, sind jedoch häufig stark verdichtet. Hier hilft regelmäßiges auflockern mit Hilfe einer Harke. Zur Bodenverbesserung kann zudem Kompost und etwas Sand eingearbeitet werden.
Leichte Böden hingegen enthalten viel Luft und erwärmen sich entsprechend schneller, jedoch speichern sie nicht so gut Wasser und Nährstoffe.
Der Gartenrahmen – die Einfriedung
Zu beachten sind hier zunächst Vorgaben z.B. aus dem Nachbarrechtsgesetz oder / und der Bauordnung. Hier hilft nur nachlesen oder bei der Stadt direkt informieren. Je nach Bundesland gibt es diverse Unterschiede. Nicht immer ist es z.B. erlaubt einen Zaun aufzustellen. Auch bezüglich der Höhe gibt es häufig Einschränkungen.
Wer mit Hilfe einer Hecke das Grundstück einfrieden möchte, hat die Qual der Wahl.
Um nur einige Möglichkeiten zu nennen: Kirschlorbeer, heimische Buchenhecken (nicht immergrün), berankter Efeu-Zaun, Tujas. Jede Pflanze hat Vor- und Nachteile und viele sind leider giftig.
Die Planung des Gartens kann losgehen
Wir hatten Glück und diverse Pläne sowohl von unserem Haus, als auch vom vollständigen Grundstück. Diese haben wir in schwarz-weiß kopiert und fleißig darin herumgemalt.
Auch eine Liegenschaftskarte vom Katasteramt ist hilfreich. Sollte diese nicht vorhanden sein, kann das Haus und das Grundstück auch per Hand gezeichnet werden. Dann kann in vier Schritten vorgegangen werden:
- Garten gliedern in Gartenräume
- Wege und Rasenflächen vorsehen
- Die Farbwahl: Ausgewählte Farben statt kunterbunt
- Pflanzen wählen und den Abstand nicht vergessen
Am leichtesten ist es zunächst vorhandene Zäune, Hecken und Bäume einzuzeichnen. Dann kann der Garten weiter unterteilt werden zum Beispiel nach Terrassen/ Sitzplätze, Spielbereiche, Stauden oder Blumenbeete, Gemüse- und Obstgarten. Zum Schluss kommen Wege und Rasenflächen hinzu.
Kleine Gärten wirken größer, wenn sie in unterschiedliche Gartenräume unterteilt werden. Aber auch große Gärten profitieren von Gartenräumen. Unterschiedliche Gartenräume erzeugen Spannung und wecken die Neugier. Nicht nur in den kleinen Gärtnern, auch in den großen.
Zum Raumteiler können nicht nur Mauern und Hecken sondern auch Rosenbögen, Kletterpflanzen (Clematis, immergrünes Geißblatt), Spaliere oder größere Stauden werden. Gucklöcher, Durchgänge und Wege verbinden die Gartenräume wieder miteinander.
Die Pflanzenwahl
Ich persönlich finde es für einen Familiengarten wichtig, dass bei der Pflanzenwahl auf hochgiftige Pflanzen wie zum Beispiel dem Fingerhut verzichtet wird. Zudem ist es wunderbar, wenn in einem Garten die Sinne angesprochen werden. Sehen, riechen, schmecken, fühlen und hören.
Hierfür eignet sich wunderbar Beerenobst. Duftende Blumen wie Lavendel und Rosen. Sommerblumen erfreuen das Auge. Gräser fühlen sich wunderbar kitzelig an und wer genau hinhört kann sie im Wind rascheln hören.
Die Planung der Stauden- und Blumenbeete war für uns der schwierigste Teil. Vor allem die Einigung auf ein Farbkonzept. Geholfen hat uns hierbei wie bereits genannt das Buch Ein Garten – zwei Ideen*.
Bezüglich der Farbwahl entscheidet natürlich der persönliche Geschmack und die Farbwirkung. Je weniger Farben, desto ruhiger und harmonischer wirkt der Garten. Kühle und helle Farben lassen kleine Gärten optisch größer erscheinen. Mit dunkleren Farben im Hintergrund kann Tiefe erzeugt werden.
Natürlich kann auch eine bunte Wildblumenwiese schön sein und vielleicht einen eigenen Platz im Garten finden. Sobald sie blühen können hier dann auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge beobachtet werden.
Durch den Kauf kleinerer Pflanzen oder auch durch Stecklinge von Freunden und Bekannten kann Geld gespart werden. Dann ist jedoch etwas Geduld gefragt und bei der Planung und Pflanzung sollten die Abstände der Pflanzen entsprechend ihrer ausgewachsenen Größe berücksichtigt werden. Denn auch die kleinen Pflanzen werden irgendwann groß.
Jede Menge Informationen zur Garten Gestaltung
Das waren eine ganze Menge Informationen und diese sollen fürs erste zum Thema Planung und Inspiration für einen Familiengarten reichen. Wie hat es dir gefallen? Welche Erfahrungen hast du mit eurem Familiengarten gemacht?
Sonnige Grüße
Bea
Hallo!
Interessanter Beitrag!
Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen, dass so ein Garten sich über mehrere Jahre entwickelt und sich Jahr für Jahr verändert.
Besonders spannend finde ich es dies mit Fotos zu dokumentieren. Da staunt man schon nicht schlecht.
Liebe Grüße
Heike
Hallo Heike,
gerade bin ich nochmal über deinen Kommentar gestolpert. Vorher/ Nachher Bilder sind wirklich immer spannend. Vielleicht werde ich demnächst dazu mal einen Blogpost machen. Es ist wirklich der Wahnsinn, wie sich der Garten innerhalb nur eines Jahres verändert hat. Vom Matschplatz zum kleinen Paradies 😉
Liebe Grüße
Bea