Haushalt schaffen und Kids bespaßen? Geht doch mit links! Morgens springe ich ausgeschlafen aus dem Bett, verlasse stets nur top gestylt das Haus und trällere den ganzen Tag fröhlich Kinderlieder. Selbstverständlich schaffen wir es auch stets Fleckenfrei durch den ganzen Tag zu kommen! Halt wie im Film, richtig? Mama-Blues? Gibt es nicht!
Schaut so wirklich die Realität aus? Ich behaupte mal nein! Zumindest nicht bei mir 😉 Die Kinder sind immer vor mir wach, dann heißt es „Mama aufstehen, habe ausgeschlafen“. Im Bad reicht die Zeit gerade mal für Tagescreme und Mascara und wenn die Kleidung dann mal zwei Stunden Fleckenfrei bleibt ist es ein Erfolgserlebnis.
Haushalt? Gefühlt wirbele ich den ganzen Tag durchs Haus und schaffe doch nichts. Und die Kinderlieder übernimmt zum Glück die Toniebox, denn ich selbst kann natürlich nur eine Handvoll auswendig. Und den Mama-Blues kenne ich gut 😉
An manchen Tagen sehne ich mich einfach nach einem Tag auf der Couch, mit Netflix und Schokolade. Eine klitzekleine Auszeit aus dem Mama-Alltag, um dem Mama-Blues zu entkommen…mal nicht für andere da sein, sondern nur für sich.
Zwischen aufstehen, essen machen, spielen, wickeln, Haushalt, Wäsche waschen und den kleineren und größeren Herausforderungen des Alltags. Wenigstens der Einkauf erledigt sich bei uns fast von allein. Den ganzen Tag bist du als Mama für andere da….was zu kurz kommt, ist die Zeit für sich.
Kein Wunder also, dass auch eine Mama aus Leidenschaft irgendwann mal den Mama-Blues trifft…
Was fehlt ist Zeit für sich selbst – Mama Blues und die klitzekleine Auszeit
Die Bemerkung „du bist doch den ganzen Tag zuhause, du hast doch den ganzen Tag Zeit“ bringt mich regelmäßig auf die Palme! Sowas können eigentlich nur Leute sagen, die entweder a) keine Kinder haben, b) vergessen haben, wie es mit Kindern ist oder c) einfach nicht von dieser Welt sind!
Ich liebe meine Kinder und möchte sie nicht missen. Einiges geht jedoch nicht mit Kind. Zum Beispiel mal wieder stundenlang zu Lesen, zu Schlafen oder einfach in den Tag hineinzuleben. Halt eine Auszeit aus dem Mama-Alltag. Und ohne Auszeit kommt der Mama-Blues.
Zu Auszeiten zählen übrigens nicht alleine auf Toilette gehen zu können oder 5 Minuten alleine unter der Dusche zu stehen (beides auch schon selten genug). Das sind KEINE Auszeiten! Auch wenn manche das eventuell anders sehen 😉
Und dann auf einmal ist es doch da: das mini Zeitfenster nur für sich!
Der Jackpot ist eingetreten: Baby und Kleinkind schlafen zur selben Zeit!
Das wäre also meine Gelegenheit dieses kleine Zeitfenster zu nutzen. Die To-do Liste ist lang, zu lang, und das Zeitfenster zu kurz, um alles erledigen zu können. Und was noch viel schlimmer ist, mein Akku ist leer.
Mein Sohn würde jetzt sagen „Batterie alle“ „muss aufgeladen werden“… Ach was würden sich die Grünen doch über ihn freuen. Aber so einfach ist das ja leider mit Mamas Batterie nicht. Selbst mein Fahrrad fährt noch ohne Akku…
Mein Akku ist alle und die Schnellladefunktion habe ich noch nicht entdeckt
Die erste halbe Stunde bin ich prompt mit den Kindern eingeschlafen und nur das klingeln des Paketboten hat mich davon abgehalten noch länger zu schlafen.
Jetzt heißt es schnell mal kurz die Küche aufräumen und dann regt sich schon wieder das Baby und hat Hunger. Zum Glück muss ich mir da noch keine Gedanken ums Essen machen. Muttermilch ist einfach wunderbar! Stets richtig temperiert und immer einsatzbereit, gestillt und schwups weitergeschlafen (und nein, so einfach gehts natürlich nicht immer!).
Eine heiße Schokolade und eine gute Zeitschrift auf der Couch laden meinen Akku vielleicht um 5% wieder auf…vorausgesetzt ich schaffe es überhaupt die Schokolade schnell genug auszutrinken und die Zeitschrift bis zum Ende durchzublättern…bevor ein kleines Händchen kommt und mitblättern möchte…
Ach ja, sollte der Große wach sind, ist es natürlich selbstverständlich, dass ich die heiße Schokolade nicht für mich habe 🙂 Ist doch klar, oder?
Abwechslung fürs alte ich!
Weiter gehts im Programm, immerhin wollte ich die Elternzeit ja auch etwas für mich nutzen und etwas „sinnvolles“ *hust* tun! Die letzte Aufzeichnung meiner Weiterbildung wartet noch darauf gehört zu werden. Mein Hobby – der Blog bräuchte auch mal wieder Futter. Ich starre den Bildschirm an und weiß nicht wo ich anfangen soll.
Das Fotobuch für den Großen ist auch noch nicht fertig und das obwohl der dritte Geburtstag vor der Tür steht. Wohlgemerkt das Fotobuch für das erste Lebensjahr! Der Mama des Jahres Preis geht da wohl nicht an mich. Ach und den Adventskalender schaffe ich auch stets nur in der letzten Minute fertigzustellen…
Nach immerhin vier Monaten haben wir es geschafft die Danksagungskarten zur Geburt der Kleinen zu versenden. Ich blicke auf die überlaufende (Papier-)Ablage und entscheide mich doch lieber nochmal nach den Kids zu schauen. Zum Glück ist Papier geduldig…
Schlafende Kinder sind soooo süß! Wach natürlich auch 😍
Ich überlege wie lange ich den Großen noch schlafen lassen soll. Die Verlockung nach etwas Pause ist so groß…aber je länger er nachmittags schläft, desto länger dauert die Party am Abend. Wenige Wochen später ist dann auch der Mittagsschlaf Vergangenheit…
Kennst du das auch den ganzen normalen Alltags-Wahnsinn?
Manchmal frage ich mich was entspannter ist. Mama sein und zuhause oder arbeiten. Als Mama gibt’s keinen Feierabend, keine Mittagspause, in der mal in Ruhe gegessen werden kann. Denn nebenbei hat das Baby Hunger und der Große bemerkt „Mama du hast mein Wasser vergessen“.
Der typische Mamaalltag eben. Zum Glück sind nicht alle Tage gleich 🙂
Ich liebe es trotzdem!