Das Thermometer zeigt 16° an, es duftet nach Frühling. Am liebsten würde ich den ganzen Tag wieder draußen verbringen. Die Sonne scheint in die Fenster, die Krokusse blühen im Stadtpark. Ein wunderbarer Tag und willkommen Frühlingsgefühle!
Und mit den ersten Frühlingsgefühlen kommt der Drang zum Ausmisten und Aufräumen. Zumindest bei mir 😉 unnötiger Ballast muss weg! Im Schnitt besitzt jeder Deutsche um die 10.000 Gegenstände. Vor 100 Jahren waren es noch ca. 180 Dinge. Ich habe unsere Gegenstände nie gezählt. Jedoch weiß ich, dass wir sicherlich nur einen Bruchteil regelmäßig nutzen.
Als junges Mädchen war ich ganz weit entfernt von einem ordentlichen Zimmer mit nur wenigen Dingen. Überall stand etwas rum, alles war voller Gegenstände, Kram und Deko und der Kleiderschrank platze aus allen Nähten. Es war ein langer Weg, ein langer Prozess, jedoch hat sich all dies mittlerweile zum Glück geändert.
Ausmisten
Der Weg ist dabei das Ziel und beginnt mit einem gründlichen Aufräumen und Ausmisten! Spätestens seit Marie Kondo ist Aufräumen, Entrümpeln und Entsorgen in aller Munde. Wusstet ihr, dass wir Deutschen Fans vom Ausmisten sind? Dies war mir bis vor kurzem auch nicht bekannt.
Vor unserem Umzug vor knapp zwei Jahren haben wir radikal aussortiert und ausgemistet. Wir haben dabei weder vor unserem Kleiderschrank, den Küchenschränken, dem Wohnzimmer oder unseren Finanzen Halt gemacht. Wie ihr gleich feststellen werdet, bin ich kein Freund davon Dinge einfach zu entsorgen. Vieles kann verkauft, verschenkt oder gespendet werden. Dies handhabe ich auch beim Ausmisten so. Nur wenn etwas wirklich kaputt ist, landet es im Müll.
Küche
Bunte Kaffeebecher mit abgeplatzten Ecken, milchige Gläser, sechs verschiedene Pfannenwender, stumpfe Messer, kaputte Pfannen, die zehntausendste Plastikdose und dazu noch abgelaufene Lebensmittel im Kühlschrank? Nichts wie weg damit!
Im Idealfall und wer es richtig gründlich machen möchte, räumt zunächst alle Schränke aus. Holt dann Lappen und Eimer und wischt alles einmal durch. Anschließend dürfen wieder die Dinge einziehen, die benötigt werden und bleiben dürfen. Alles andere landet entweder auf dem „verschenken“ oder „entsorgen“ Stapel.
Badezimmer
Kaum zu glauben, jedoch läuft auch Kosmetik ab! Und gerade bei uns Mädels sammelt sich da häufig eine Menge Kram an. Mit Mülltüte und Lappen bewaffnet werden die Untiefen der Badezimmerschränke durchforstet.
Unweigerlich kommen wir zu der Frage, wie viele Nagellacke, Lippenstifte oder Proben (die wahrscheinlich nie benutzt werden) wir wirklich benötigen?
Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Ich habe meine Sammlung auf ein Minimum reduziert und bin glücklich damit! Wer schon dabei ist, kann sich auch gleich noch der Hausapotheke und alten, kaputten Handtüchern annehmen.
Wohnzimmer
Hier wartet der Stapel mit alten Zeitschriften darauf aussortiert, weitergegeben oder entsorgt zu werden. Und was ist mit den Büchern? Ja, auch die können gerne regelmäßig durchgesehen und bei Bedarf aussortiert werden. Bücher auszusortieren fällt mir persönlich am schwersten, denn ich liebe Bücher 🙂
Romane lese ich in der Regel nur einmal, warum also noch im Schrank stehen haben? Bücher aus dem Studium habe ich ebenfalls aussortiert. Heutzutage finde ich das Wissen viel aktueller im Internet. Wir werfen sehr ungern Bücher weg, daher verkaufen wir unsere Bücher regelmäßig an Momox oder Rebuy.
Arbeitszimmer
Ich bin ein Kind der Digitalisierung. Das Arbeitszimmer inkl. der noch vorhandenen Aktenordner bereitet mir daher am wenigsten Spaß. Befreiend ist es dennoch sich von alten Papierkram und Rechnungen zu trennen. Beachtet dabei jedoch die Aufbewahrungspflichten!
Und wo du sonst noch schauen solltest:
Kleiderschrank
Hand aufs Herz: wie viele T-Shirts, Jeans oder Pullover ziehst du wirklich an? Wenn wir ehrlich sind tragen wir häufig immer wieder die gleichen Kleidungsstücke, nämlich unsere Lieblingsstücke. Und was ist mit dem Rest? Richtig, der liegt im Schrank und verstaubt.
Höchste Zeit den Schrank ordentlich auszumisten! Alles einmal raus aus dem Schrank und los geht es: Alles was seit einem Jahr nicht getragen wurde kann weg! Gleiches gilt für Farben, die irgendwann einmal „Hallo“ zu einem gesagt haben, aber in denen du dich nie wohl gefühlt hast. Selbiges gilt auch für zu enge Kleidung es sei denn du möchtest unbedingt nochmal eine Fee in Leggings sein 😉
Da ich kein Fan vom Wegwerfen bin, können die guten Stücke gerne über eBay, eBay Kleinanzeigen oder Momox Fashion verkauft werden. Noch mehr Tipps, wie du Gebrauchtes zu Geld, machst findest du in diesem Beitrag.
Putzmittel
Es mag etwas verrückt klingen, sich über die Anzahl der Putzmittel Gedanken zu machen. Ich war damals jedoch erstaunt, wie viel sich mit der Zeit anhäufen kann. Einige Putzmittel habe ich immer schon unter der Spüle und andere im Keller bzw. heute im HWR stehen.
Und so ist schnell vergessen, was bereits nachgekauft wurde und zack stehen drei Packungen Klarspüler im Schrank.
Mittlerweile schaue ich zuerst nach und verbrauche die Putzmittel erstmal. Zudem benötigen wir häufig gar nicht so viele verschiedene Putzmittel. Für vieles funktionieren Hausmittel ebenso gut wie z.B. Essig gegen Kalk und in Kombi mit Natron ergibt es einen guten WC- und Abflussreiniger.
Und was kommt danach?
Weniger ist mehr!
Wer solch eine „Ausmist-Aktion“ erst einmal hinter sich hat wird sich wahrscheinlich erschöpft aber sehr glücklich und befreit fühlen. Im Rahmen unseres Umzugs haben wir wirklich vieles ausgemistet, was wir nicht mehr benötigten oder nicht in die neuen Räumlichkeiten passte. Selbst von unseren Möbeln haben wir nur unser Bett und die Gartenmöbel mitgenommen. Und es hat sich unglaublich leicht und befreit angefühlt!
Heute folge ich dem Ansatz „weniger ist mehr“. Weniger Kleidung, weniger Schuhe, weniger Spielzeug, weniger Kram. Es fühlt sich so viel leichter an. Und je weniger Dinge rumstehen, desto aufgeräumter wirkt auch gleich das Haus. Und es hat den schönen Nebeneffekt, dass auch weniger aufgeräumt werden muss und gleichzeitig mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben bleibt!
In Summe haben wir immer noch zu viel, sind jedoch auf einem gute Weg.
Ich versuche nur noch Dinge zu kaufen, die ich wirklich benötige und ersetze Gegenstände erst wenn sie kaputt sind.
Vor größeren Anschaffungen frage ich mich, ob ich es wirklich brauche. Oft schlafe ich eine Nacht darüber oder auch mehrere und stelle dann fest, das ich es nicht brauche.
Insbesondere im Kleiderschrank ist es zudem einfacher, wenn eine kleine Regel befolgt wird „eins zieht aus & eins zieht ein“: z.B. ein T-Shirt zieht aus und eins zieht in den Schrank ein. Auf diesem Wege wird verhindert, dass der Schrank wieder aus allen Nähten platzt.
Ich persönlich trage oft die gleichen Kleidungsstücke, weil es meine Lieblingssachen sind. Dennoch mag ich mich nicht sofort von noch mehr Stücken trennen.
Gegenständen einen festen Platz zuordnen
Ein bisschen können wir hier vielleicht von den Kindern lernen, die ihre Schätze in kleinen Verstecken aufbewahren. Die kleinen Krümel haben halt früh ihren eigenen Kopf.
Ich war die letzten Tage auf der Suche nach einem kleinen Löffel von Emil und konnte ihn nirgends finden.
Heute kam ich auf die Idee in der Öffnung (wo sich eigentlich ein Lüftungsgitter befindet) unter unserem Kühlschrank zu schauen und siehe da…dort lag der kleine Löffel und Sophie la Girafe 😉 Anscheinend beginnt der kleine Mann mit seinen 14 Monaten sich erste Verstecke zu suchen…
Das heißt jetzt nicht, dass wir uns Verstecke suchen 😉 jedoch wird Aufräumen und Ordnung halten etwas einfacher, wenn die Dinge einen festen Platz erhalten. Weiterhin verhindert es Suchaktionen getreu dem Motto: „wo-war-das-noch-gleich?“.
Alles hat auch bei uns noch nicht seinen Platz gefunden, da wir immer noch hin und wieder am Umbauen oder Umgestalten sind. Hier hilft es entspannt zu bleiben. Denn das Leben ist halt ein stetiger Wandel und lebt von Veränderungen. Fertig werden wir wohl nie sein.
Wir sehen es als ein Prozess, versuchen weniger zu konsumieren (es lebe der Minimalismus 😉 ) und misten einfach weiterhin regelmäßig aus.