Lange Zeit haben wir hin und her überlegt was wir mit unserer hinteren Terrasse machen möchten. Wie wir sie gestalten und welches Material wir dafür verwenden möchten. Lange Zeit war Holz unser Favorit. Allerdings wäre Holz sehr viel pflege- und kostenintensiver gewesen als eine Kiesterrasse.
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Warum wir uns für eine Kiesterrasse entschieden haben.
An Kies dachten wir erst sehr viel später. Leider hat Kies, seitdem viele Ihre Vorgärten damit zuschütten, einen schlechten Ruf bekommen. Ein Vorgarten ist jedoch keine Terrasse. Für eine Terrasse ist Kies ein pflegeleichtes, einfach zu handhabendes und relativ kostengünstiges Material.
Für uns hatte Kies einen entscheidenden Vorteil. Im Vergleich zu einer Holzterrasse ist es relativ preisgünstig. Eine Holzterrasse hätte schnell eine vierstellige Summe gekostet (inkl. Unterkonstruktion, Vlies etc.). Aber auch beim Kies gibt es Unterschiede. Zierkies hätte bei unserer benötigten Menge von 3 m³ um die 600 € gekostet.
Wir wollten es jedoch noch etwas preisgünstiger und entschieden uns daher für einfachen, gewaschenen Kies vom Baustoffhändler in der Körnung 8/16. Nicht zu klein, damit sie nicht in den Schuhrillen stecken bleiben. Groß genug, um darauf gut laufen zu können, jedoch auch nicht zu groß. Die goldene Mitte sozusagen.
Terrasse aus Kies – ein DIY
Benötigtes Material
- Unkrautvlies*
- Erdanker*
- Kies in der gewünschten Körnung
- Optional Stabilisierungsplatten / Waben*
In 3 Schritten zur Kiesterrasse
Der Kies kam an einem Freitag und wir hatten eine Aufgabe fürs Wochenende. Eine Kiesterrasse lässt sich leicht in drei Schritten anlegen.
- Den Untergrund vorbereiten: Dies hatte mein Mann bereits vorbereitet, mit Drainage versehen und Sand aufgefüllt.
- Unkrautverlies verlegen: Auf der Fläche haben wir das Unkrautvlies* überlappend verlegt und mit Erdankern* befestigt.
- Kies verteilen: Danach hieß es schippen, schippen und nochmal schippen. Und fertig war die Terrasse für unter 300€!
Nachdem wir dann auch noch Möbel gefunden und Töpfe bepflanzt haben wurde es schnell etwas gemütlicher. Zu Beginn war ich noch etwas skeptisch, doch mittlerweile hat mich unsere Kiesterrasse überzeugt und unseren hinteren Familiengarten endlich vervollständigt.
Mit Schuhen darauf zu laufen geht ohne Probleme, es bleiben keine Steine in Schuhrillen hängen. Auch Barfuß kann darauf gelaufen werden, ist jedoch schon etwas pieksig.
Die Vor- und Nachteile einer Kiesterrasse
Natürlich gibt es immer Vor- und Nachteile und je nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben können diese natürlich variieren. Auch bei einer Kiesterrasse.
Vorteile sind für mich:
- Kosten: sie ist verhältnismäßig günstig
- Anlage: kann wahrscheinlich wirklich jeder 😉
- Drainage: sie ist durchlässig, Regenwasser kann leicht versickern und es bilden sich keine Pfützen.
- Flexibilität: schnell und einfach angelegt und kann doch jederzeit erweitert oder verändert werden (z.B. später noch zur Holzterrasse gemacht werden)
- Natürlichkeit: sie sieht natürlich aus
- Pflegeleicht: sie benötigt wenig Pflege, dank dem Unkrautvlies wird das Wachstum von Unkraut reduziert. Wenn etwas wächst, kann es leicht entfernt werden
Kies Terrasse Nachteile:
- Schwierig begehbar: Kies ist natürlich nicht so stabil wie Holz oder Beton. Gerade für Menschen mit Mobilitätsproblemen ist sie daher nur bedingt geeignet. Auch Barfuß ist es nicht unbedingt angenehm.
- Rutschig: Kies kann bei Regen rutschig sein.
- Schmutz: Kies kann gerade bei trockenem Wetter viel Staub und Schmutz aufnehmen.
- Tierische Besucher: Kies bietet eine geeignete Umgebung für Insekten und Schmutz
Kiesterrasse mit Kleinkind – ein kleiner Erfahrungsbericht
Als ich anfänglich darüber nachgedacht habe, sah ich nur fliegende Steine und keine Minute Ruhe. Jedoch bin ich auch immer davon ausgegangen, dass auch klein Emil den Umgang mit so vielen Steinchen früher oder später lernen wird. Und außerdem werden ja auch kleine Kinder größer 🙂 Meine Befürchtungen haben sich zudem nicht bewahrheitet.
Kleine Emil fand die vielen Steine natürlich großartig. Und natürlich wollte er sie überallhin tragen und verteilen. Wir haben ihm einen kleinen Eimer gegeben, in dem er Steine sammeln konnte. Zu Beginn hat er somit fleißig Steine gesammelt.
Mittlerweile sind sie uninteressant und er hat verstanden, dass sie nicht auf den Rasen gehören. Meine Bedenken waren also relativ unbegründet. Etwas anders ist die Situation natürlich noch bei Besucherkindern. Was klein Emil gelernt hat, können andere Kinder jedoch auch ;-).
Und wenn sie etwas größer geworden sind, kann Emil mit seinen Freunden darin nach Donnerkeilen suchen.
Die naturnahe Sandkiste im Blick
Kennst du auch schon unsere naturnahe Sandkiste? Diese ist direkt von der Kiesterrasse aus zu sehen. Die Sandkiste kann in drei einfachen Schritten selbst angelegt werden. Sollten die Kinder später kein Interesse mehr an der Sandkiste haben, lässt sich aus ihr schnell eine Beach-Ecke oder mit etwas mehr Aufwand ein kleiner Teich gestalten.
Bist du noch auf der Suche nach Ideen, wie du den Garten kinderfreundlich gestalten kannst? Dann schau dir doch mal diese 9 Tipps an: Den Garten für Kinder gestalten – mit diesen 9 Tipps gelingt es dir!
Wie du nun gesehen hast, lässt sich schnell und einfach ein Sitzplatz mit Kies anlegen.
Frohes schaufeln und viele Grüße
Bea
Hallo Bea
Wir planen ein Haus mit einer grossen Dachterrasse. Kies ist mein Favorit. Daher ein paar Fragen:
Wie gross ist Eure Fläche für welche Ihr 3m3 Kies benötigt hat, resp. wie hoch ist das Kiesbett?
Ist es aufwändig zu reinigen (Laub, grüne Ververbung)?
Ich nehme an, Ihr habt keine Waben. Muss man das Kies ständig glätten?
Wird der Kies im Sommer nicht zu heiss?
Besten Dank für die Antwort.
Gruss Michi
Hallo Michi,
unsere Terrasse ist ca 18 m2 groß, das Kiesbett ist ca 10-12 cm. Wir haben es extra etwas dicker gemacht (damit wir nicht in Pfützen stehen, unser Garten ist bei Regen sehr schnell feucht und matschig) und unter dem Kies und dem Unkrautvlies ist noch eine Drainage.
Wir haben uns gegen Waben entschieden, da wir zu drei Seiten Wände haben. In unserem vorherigen Zuhause haben wir jedoch mal einen Kiesweg mit Waben angelegt, dafür waren sie wirklich Goldwert.
Es ist schon etwas uneben mit der Zeit, allerdings nicht so stark, dass wir es ständig glätten müssen. Es wirkt natürlich.
Unsere Terrasse liegt fast den ganzen Tag im Schatten bzw. nur vereinzelt kurz in der Sonne, daher wurde der Kies bisher nicht heiß.
Laubabwerfende Bäume haben wir nicht in der Nähe. Hier würde allerdings ein Laubbläser helfen (Erfahrungswert von damals). Grün ist sie bis jetzt ebenfalls nicht, zur Not würden wir jedoch einmal Grünbelagentferner mittels Gießkanne verteilen und nachspülen. Das hat früher bei unserer Terrasse prima funktioniert.
Ich denke bei einer Dachterrasse würde wahrscheinlich feinerer Kies verwendet werden und dann aus statischen Gründen sicherlich auch nicht so dick aufgetragen werden.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen 🙂
Viele Grüße, Bea
Liebe Bea
Super. Besten Dank.
Gruss Michi
Hallo Bea,
danke dir für deinen Erfahrungsbericht. Davon gibt es viel zu wenige! Wir wollen auch dieses Jahr unsere Terrasse bauen, sind uns aber noch unschlüssig, ob wir Pflastersteine nehmen oder noch Kies- oder Splitt.
Mich würde mal interessieren, wie so euer Fazit nach fast einem Jahr Nutzung ist. Gibt es nun doch irgendwelche Nachteile? Seid ihr immer noch zufrieden?
Wie seid ihr zB mal damit umgegangen, wenn beim Essen mal etwas runter gefallen ist oder zB mal ein Glas zu bruch gegangen ist? Das kann man ja vermutlich nicht so einfach weg fegen, wie es bei einer gepflasterten Terrasse der Fall wäre?!
Ich danke dir schonmal vorab! 🙂
Hallo Amely,
wir sind nach wie vor happy mit unserer Kies-Terrasse.
Es gab zwischendurch mal kleinere Herausforderungen die Kinder vom Steine essen abzuhalten oder die Steinchen überall auf dem Rasen zu verteilen (davon bekommt der Rasenmäher aua, wurde dann auch verstanden). Die überwiegende Zeit ist die Terrasse einfach ein schönes Spielzeug.
Zu Bruch gegangen ist zum Glück noch nichts. Wir haben Loungemöbel mit einem niedrigen Tisch stehen. Bei dieser Fallhöhe und dicken Wassergläsern blieb zum Glück bisher alles heil. Sollte doch mal z.B. ein Weinglas zu Bruch gehen, würde ich wahrscheinlich versuchen die Scherben mit einem kleinen Handstaubsauger aufzusaugen. Essen haben wir einfach wieder aufgehoben, das ging bisher relativ problemlos.
Liebe Grüße
Bea
Vielen Dank für en tollen Bericht.
Wie/womit hat dein Mann die drainage verlegt? Haltet ihr das nach wie vor für notwendig?
LG Anika
Hallo Anika,
mein Mann hat Drainagerohr verlegt. Ausserdem ist der Untergrund mit Kies und Sand aufgefüllt. Aufgrund unserer Bodenverhältnisse (sehr lehmig, sehr feucht, steht bei Regen schnell unter Wasser) haben wir uns damit besser gefühlt und würden es immer wieder so machen.
Liebe Grüße
Bea
Hallo Bea,
zu erst einmal vielen Dank für Euren schönen Bericht und eine Frage noch zum Rasenmähen. Mal abgesehen von den paar Steinen die die Kinder mal auf den Rasen legen und der Mäher dann aua hat. Habt ihr irgendwelche Probleme an den Rändern? Saugt der Mäher nicht ohne Randsteine permanent Steine ein?
Liebe Grüße,
Kai
Hallo Kai,
mein Mann hat vor dem Rasenmähen die Steine wieder zurückgefegt und wo der Rasenmäher nicht hinkam, einen Trimmer verwendet. Das funktioniert ganz gut.
Viele Grüße
Bea