Ein Garten der Sinne ist ein Garten, der die Sinne Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen und Hören stimuliert und beruhigt. Es ist ein Ort, an dem du die Natur mit all deinen Sinnen erleben kannst.
Ein Sinnesgarten kann ein Ort der Entspannung und des Wohlbefindens sein, der zur Förderung der Gesundheit und des Glücks beitragen kann.
Für Kinder bietet ein Garten der Sinne den perfekten Ort, um in die Natur einzutauchen, sie zu entdecken und mit allen Sinnen zu erleben.
Gestaltungselemente eines Garten der Sinne
Ein Garten der Sinne kann verschiedene Gestaltungselemente haben, die natürlich auch von den Bedürfnissen und Vorlieben des Gärtners abhängig sind.
Gestaltungselemente nach den Sinnen
- Sehen: bunte Blumen, skulpturale Pflanzen, Sträucher und Bäume unterschiedlicher Farben und Formen
- Hören: sprudelnde Brunnen, fließende Wasserläufe, Vogelgezwitscher, Windspiele
- Riechen: blühende Blumen, aromatische Kräuter, duftende Sträucher, Zitrusbäume
- Schmecken: essbare Pflanzen, Früchte, Kräuter
- Tasten: unterschiedliche Textur von Blättern, Rinden, Steinen, Kies, Gras oder Sand
Zu den Gestaltungselementen, die ein Garten für die Sinne haben könnte, zählen zum Beispiel:
Wasser
Wasser ist ein beruhigendes und entspannendes Element, das in einem Garten der Sinne nicht fehlen sollte. Ein Teich, eine Teichschale*, ein Brunnen* oder ein Wasserfall können den Garten zu einem Ort machen, der die Sinne beruhigt.
Möchtest du Wasser in deinem Garten habe, beachte jedoch auch, dass dieses auch eine Gefahr für Kinder sein kann und es daher achtsam und mit Vorsicht eingesetzt werden sollte.
Wege und Strukturen
Wege und Strukturen im Garten geben dem Auge eine Richtung und strukturieren den Garten. Ein Pfad kann den Garten zum Erkunden einladen, während eine Pergola oder ein Pavillon ein Ort der Entspannung sein kann und den Garten in unterschiedliche Gartenräume einteilen kann.
Materialien
Verschiedene Materialien wie Stein, Holz oder Kies können den Garten zu einem Ort machen, der zum Berühren ansprechend ist und können einen Sinnesgarten perfekt ergänzen und bereichern.
Kunstwerke
Kunstwerke wie Skulpturen* oder Steingärten können einen Garten der Sinne zu einem Ort machen, der visuell interessant ist und die Sinne anregt.
Beleuchtung
Eine sorgfältige Beleuchtung* macht den Garten der Sinne auch nachts attraktiv und schafft zudem ein besonderes Ambiente.
Pflanzen
Eine große Auswahl an Pflanzen kann den Sinnesgarten zu einem Ort machen, der visuell und olfaktorisch ansprechend ist. Blumen, Sträucher, Bäume und Kräuter können alle Sinne ansprechen und den Garten zu einem lebendigen und attraktiven Raum machen.
Pflanzen im Garten der Sinne
Auf die Pflanzen im Garten der Sinne möchte ich an dieser Stelle tiefer eingehen, denn diese sind für mich der Kern eines jeden Gartens.
Wenn auch du dir einen Garten für die Sinne anlegen möchtest, dann wähle möglichst eine Vielzahl von Pflanzen aus, die die Sinne ansprechen und schaffe dir so einen Garten, der für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechend ist.
Für Kinder sind ein Rasen zum Spielen und Blumen zum Gießen toll. Pflanzen zum Berühren. Beeren und Gemüse zum Naschen.
Unter Sträuchern kann sich zudem versteckt werden und beim Klettern auf Bäumen der Gleichgewichtssinn geschult werden. Letzterer gehört auch zu den Sinnen, wird jedoch häufig gerne vergessen.
Wer keinen Hausbaum zum Klettern hat, für den kann ein Kletterturm eine Alternative sein.
Schmecken: Naschen erlaubt im Garten der Sinne!
Was wäre ein Garten ohne Obst oder Gemüse zum Naschen? Für einige Obstsorten ist selbst auf kleinster Fläche und dem Balkon Platz. Ebenso wachsen auch einige Gemüsesorten hervorragend im Topf.
Obst und Gemüse sind die perfekten Pflanzen für die Sinne und beflügeln deinen Geschmackssinn.
Im Garten der Sinne dürfen Beeren nicht fehlen. Denn im Beerengarten darf genascht und geschnuppert werden! Außerdem können die kleinen Gartenknirpse hier entdecken wie und wo das Obst wächst und woher es kommt.
Ich persönlich liebe Beeren 🙂 Egal ob
Beeren sind so wahnsinnig vielfältig und gesund. Viele Beeren, die ursprünglich Dornen haben, gibt es mittlerweile ebenfalls in einer dornenlosen Variante.
Für alle die nicht so viel Platz haben: Heidelbeeren und Brombeeren* gibt es auch für den Topf.
Ein kleines eigenes Gemüsebeet ist sicherlich der Traum vieler kleiner Gärtner. Nicht jeder hat dafür jedoch Platz. Gemüsesorten wie zum Beispiel
- Tomaten,
- Salat,
- Radieschen,
- Mangold oder
- Chilis
wachsen gut im Topf. Und für den findet sich häufig auch auf Balkon oder Terrasse ein Plätzchen. Hier verrate ich dir, welche 18 Gemüsesorten im Topf wachsen.
Riechen: Duftende Pflanzen für die Sinne
Wer schnuppert nicht gerne an Blumen und Kräutern? Groß und klein stecken gerne ihre Näschen in Pflanzen.
Herrliche Duftpflanzen sind zum Beispiel:
- Lavendel*,
- Rosen,
- die einjährige Vanilleblume* und
- Minze.
Wer auf Stacheln im Garten verzichten möchte, muss dennoch auf Rosen nicht verzichten. Denn auch hier tut sich etwas bezüglich der Kinderfreundlichkeit 😉 Mittlerweile gibt es einige stachelarme bzw. stachelfreie Strauch- und Kletterrosen.
Zu Rosen passen wunderbar Clematis. Und auch die Clematis gibt es in unzähligen, vielfältigen Varianten. Suchst du etwas immergrünes, dann ist die immergrüne Duft-Clematis* vielleicht etwas für dich. Sie reiht sich damit ganz wunderbar in die Riege der Duftpflanzen.
Einen Wermutstropfen hat sie jedoch: die Clematis ist leicht giftig.
Kräuter zählen ebenso zu den Pflanzen für die Sinne, denn sie duften wunderbar. Manchmal jedoch erst, nachdem sie mit den Fingern zerrieben werden. Und auch hier gibt es wunderbare Düfte für jedes Näschen:
- Minze
- Thymian,
- Rosmarin,
- Salbei,
- Zitronenmelisse
- Waldmeister
Fühlen: Sukkulenten und Gräser
Pflanzen mit verschiedenen Texturen wie weichem Moos oder rauem Stein sind ideal für einen befühlbaren Garten. Verschiedene Blattformen und -strukturen wie Sukkulenten oder Gräser können auch unterschiedliche taktile Empfindungen hervorrufen.
Klein Emil liebt es Dinge zu befühlen. Im Garten sind dies derzeit hauptsächlich der Tannenbaum, Gräser und Blümchen. Er steht davor, berührt sie und strahlt über das ganze Gesicht.
In Beeten wirken Ziergräser auflockernd wie zum Beispiel
- Pampasgras* (gibt es in groß und als Zwergenform),
- Rutenhirsen, oder auch
- Seggen (teilweise immergrün).
Einige Gräser (z.B. Reitgras Karl Foerster**) nehmen dank schlanken Wuchs nicht ganz so viel Platz für sich in Anspruch. Sie müssen allerdings im Frühjahr einmal runtergeschnitten werden.
Wir sind große Gräser-Fans, weil sie uns ein bisschen an Urlaub und Strand erinnern. Je nach Größe können Gräser gut zur optischen Raumtrennung und als Sichtschutz eingesetzt werden.
Das Reitgras Karl Foerster habe ich um die Sandkiste herum gepflanzt, so dient es ebenfalls ein klein wenig als Sonnenschutz. Auch vor unserer Terrasse kommt das Reitgras zum Einsatz. Hier ist es optischer Raumtrenner und verwandelt die Terrasse später mal in eine kuschelige Ecke.
Hören: Blätter und Gräser rascheln hören.
Den Garten kannst du hören. Wähle Pflanzen, die Geräusche machen, wie z.B. Schilfgras, das im Wind rauscht oder Glockenblumen, die sanft klingeln, wenn sie bewegt werden. Auch in den Blättern und anderen Gräsern können wir den Wind rascheln hören 🙂
Sehen: Freude für das Auge
Viele Nasch- und Schnupperpflanzen erfreuen ebenfalls das Auge. Ein blühender Apfel- oder Kirschbaum ist herrlich anzusehen und auch Erdbeeren tragen süße klein Blüten bevor die kleinen Beeren wachsen. Aber auch Lavendel und Rosen sind schön anzusehen.
Doch was wäre ein Garten für Kinder ohne Sonnenblumen? Für mich ist die Sonnenblume eine tolle kinderfreundliche Pflanze für den Garten. Sie ist leicht auszusähen, erfreut das Auge und lockt Vögel und Insekten an. Und Sonnenblumenkerne sind obendrein prima zum Knabbern und gesund!
Auch Kapuzinerkresse lässt sich schnell aussehen, erfreut das Auge und ist sogar essbar! Die Blüten eignen sich hervorragend als Dekoration für Salate.
Geteilte Meinungen gibt es häufig über das Stiefmütterchen. Die einen mögen es, die anderen nicht. Was die wenigsten jedoch wissen ist, dass die Blüten essbar sind und sich somit ebenfalls wunderbar zum Dekorieren von Speisen eignen.
Als Stämmchen sehen auch Harlekin-Weiden Hübsch aus und bringen etwas Abwechslung in den Garten. Und wer noch mehr fürs Auge sucht, der wird beim Mädchenauge, Sonnenbraut, Ringelblume (essbar), Spornblume und der Weigelie (ungenießbar aber nicht giftig) fündig.
Ich wünsche dir viel Freude beim Auswählen eurer Pflanzen 🙂
Hier gibts noch mehr:
- Eigenschaften kinderfreundlicher Pflanzen
- Achtung giftige Pflanzen! Diese Pflanzen solltest du im Familiengarten meiden.
- Familiengarten: Planung und Inspiration für Groß und Klein
- So baust du eine naturnahe Sandkiste – Ein DIY
FAQ
Was ist ein Garten der Sinne?
Ein Garten der Sinne ist ein Garten, der speziell gestaltet wurde, um alle fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) anzusprechen und zu stimulieren.
Welche Gestaltungselemente kann ein Garten der Sinne haben?
Je nach Zielsetzung und Standort können die Gestaltungselemente in einem Sinnesgarten variieren. Dies können Wasser, Wege, unterschiedliche Materialien, Kunstwerke, Beleuchtung und Pflanzen sein.
Sehen: bunte Blumen, skulpturale Pflanzen, Sträucher und Bäume unterschiedlicher Farben und Formen
Hören: sprudelnde Brunnen, fließende Wasserläufe, Vogelgezwitscher, Windspiele
Riechen: blühende Blumen, aromatische Kräuter, duftende Sträucher, Zitrusbäume
Schmecken: essbare Pflanzen, Früchte, Kräuter
Tasten: unterschiedliche Textur von Blättern, Rinden, Steinen, Kies, Gras oder Sand
[…] 6 Gestaltungselemente […]