In den letzten Jahren hat sich eine breite Diskussion um die verschiedenen Betreuungsformen für Kleinkinder entwickelt. Während einige Eltern ihre Kinder frühzeitig in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter geben, entscheiden sich andere dafür, ihre Kinder in den ersten Jahren zuhause zu betreuen.
Alle Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, die ich rückblickend genauer betrachten möchte.
Das Wort kindergartenfrei oder kitafrei steht hierbei für mich synonym zu „ohne Fremdbetreuung in den ersten drei Lebensjahren“. Mir ist bewusst, dass es auch Familien gibt, die darüber hinaus, bis zur Schulpflicht kitafrei leben. Darum geht es hier jedoch nicht und das kann ich mir persönlich auch nicht vorstellen 😅 mehr dazu später.
Neben der eigentlichen Diskussion existieren natürlich auch noch diverse Studien, die entweder pro oder contra für eine der jeweiligen Betreuungsformen sind.
Du kannst es eh nicht allen recht machen
Und wenn ich mal ehrlich sein darf: Mamas (oder natürlich auch Papas) können es eigentlich nicht sowieso nicht richtig machen.
Überspitzt gesagt ist es doch so: wer drei Jahre zu Hause bleibt, wird zur Henne oder Helikopter Mama abgestempelt. Wer Vollzeit arbeiten geht und das Kind „fremdbetreuen“ lässt, ist eine Rabenmutter. Und wer sich für eine Teilzeit Lösung entscheidet, macht es niemanden recht und „nichts richtig“.
Wie wundervoll wäre es doch hingegen, wenn jede Familie einfach eine ganz individuelle und freie Entscheidung treffen dürfte!
Wie es bei uns war & welche Betreuungsformen wir kennengelernt haben.
Ich durfte in den letzten vier Jahren selbst einige Erfahrungen sammeln und habe bei meinen eigenen Kindern gesehen, dass es keine ultimative Lösung gibt. Wäre ja auch zu schön, wenn es so einfach wäre 😅
Mein Sohn kam mit 18 Monaten zu einer Tagesmutter. Es war nicht wirklich eine freie oder bewusste Entscheidung, sondern vielmehr ein „das macht man halt so“. Ich musste wieder arbeiten gehen und Kinder kommen dann halt in Betreuung.
Zu Beginn lief es gut, er hatte eine schöne Zeit dort. Dann folgte eine lange kindergartenfreie Zeit und schließlich die Eingewöhnung in einer dänischen Kita, in der er nie wirklich gut ankam. Wenn Emil selbst hätte schreiben können, hätte er wohl folgendes geschrieben:
*Ihr fragt euch vielleicht, warum ein kleiner Junge wie ich den Kindergarten nicht mag? Ich möchte einfach immer bei meiner Mama bleiben. Und ausserdem darf meine kleine Schwester ja auch zuhause sein. Ich will erst in den Kindergarten gehen, wenn Lotta auch geht! Für mich gibt es so viele aufregende Abenteuer zu Hause und draußen, dass ich keine Zeit im Kindergarten verplempern möchte.“
Nach nun vier Jahren und einer mittlerweile erfolgreichen Eingewöhnung in einer deutschen Kita kann ich jedoch sagen, dass er die ersten drei Jahre das alles nicht gebraucht hätte und mit spätestens 3,5 Jahren es dringend notwendig wurde, endlich regelmäßig unter Kinder zu kommen. 😅
Mit meiner Tochter hingegen hatten wir eine missglückte Eingewöhnung mit fast zwei Jahren in einer dänischen Krippe, die ich nach zwei Wochen abgebrochen habe. Aus diesem Grund wird sie nun auch bis zum Eintritt in den Kindergarten bewusst „kindergartenfrei“ zuhause bleiben.
Krippe
Beginnen wir mit den Vor- und Nachteilen der Betreuung in einer Krippe. Eine Krippe bietet eine strukturierte Umgebung und fördert die soziale Interaktion mit anderen Kindern. Kinder lernen frühzeitig, sich in einer Gruppe zurechtzufinden und ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln.
Außerdem haben Eltern die Möglichkeit, ihre eigenen beruflichen Wege voranzutreiben und ihren beruflichen Verpflichtungen nachzugehen.
Allerdings kann der Übergang in die Krippe für manche Kinder schwierig sein, da sie sich möglicherweise von ihren Eltern getrennt fühlen und sich an eine neue Umgebung und neue (mehrere) Bezugspersonen gewöhnen müssen.
Zudem können Krippenplätze begrenzt sein und lange Wartelisten haben. Außerdem bestehen Krippen in der Regel aus 10 Kindern und zwei BetreuerInnen, der Lärmpegel und die Eindrücke sind somit nicht gerade gering und können ebenfalls eine große Herausforderung darstellen.
In der Regel sind Krippen einer Kitaeinrichtung angeschlossen, wo zudem die Eindrücke (und der Lärm) durch weitere, größere Kinder hinzukommen kann.
Tagesmutter
Eine andere Betreuungsoption ist die Tagesmutter. Hier erhalten die Kinder eine familiäre Betreuung und werden in einem kleineren Rahmen betreut. Die Tagesmutter kann individueller auf die Bedürfnisse jedes Kindes eingehen und eine enge Bindung zu den Kindern aufbauen. Zudem ist die Flexibilität oft größer als in einer Krippe.
Auch hier findet sich in der Regel eine strukturierte Umgebung und die soziale Interaktion mit anderen Kindern wird gefördert.
Allerdings ist es manchmal schwierig, eine gute und passende Tagesmutter zu finden, und die Kosten können höher sein als in einer Krippe. Für uns war die Entscheidung eine Tagesmutter zu wählen damals die beste Entscheidung.
Betreuung zu Hause- kindergartenfrei
Für viele Eltern ist die Entscheidung, ihre Kinder in den ersten Jahren zuhause zu betreuen, eine bewusste Wahl. Sie möchten eine enge Bindung zu ihren Kindern aufbauen und die frühe Kindheit intensiv miterleben.
Das kitafreie Leben ermöglicht eine individuelle Förderung und eine flexible Tagesgestaltung. Die Kinder können in ihrer vertrauten Umgebung aufwachsen und werden von ihren Eltern in allen Aspekten ihres Lebens begleitet.
Allerdings kann diese Betreuungsform für manche Eltern auch herausfordernd sein, da sie rund um die Uhr für die Kinder verantwortlich sind und möglicherweise ihre eigenen Bedürfnisse und auch berufliche Möglichkeiten einschränken bzw. pausieren müssen.
Aus Erfahrung kann ich leider sagen, dass es zur Herausforderung werden kann Spielgefährten und passende Aktivitäten zu finden.
Nach einem Jahr auf dem Land und ohne passende Freizeitangebote für kleine Kinder, kann ich hiervon selbst ein Lied singen 😅 ohne Backup und Freizeitangeboten, bei denen andere Kinder getroffen werden können, mutiert eine Betreuung zuhause schnell in ein Gefühl totaler Überforderung und bedeutet für alle Beteiligten großen Frust.
Für mich war es mehr Zufall und ungeplant „kindergartenfrei zu leben“ Die gemeinsame Zeit und all die Erlebnisse möchte ich dennoch nicht mehr missen.
Die Wahl der Betreuungsform ist individuell
Wie bei jeder Entscheidung im Leben gibt es Vor- und Nachteile zu beachten. Jede Familie und jedes Kind ist einzigartig, daher sollte die Wahl der Betreuungsform individuell getroffen werden. Es ist wichtig, die Bedürfnisse des Kindes, die eigenen Ressourcen und die familiäre Situation zu berücksichtigen.
In den ersten drei Lebensjahren ist eine liebevolle und fördernde Umgebung entscheidend für die Entwicklung der Kinder.
Ob diese Umgebung das Zuhause oder zeitweise in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter ist, sollte idealerweise jeder Familie frei entscheiden können.
Mein Fazit: kindergartenfrei in den ersten drei Jahren
Die ersten drei Lebensjahre ist es mit einem guten Backup, kitafreien Spielgruppen und Freizeitaktivitäten gut möglich mit seinem Kind zuhause zu bleiben.
Meiner Meinung und persönlichen Erfahrung nach, brauchen Kinder unter drei Jahren keine „familienexterne Betreuung“ und tägliche Interaktion mit anderen Kindern. Die Welt und der Alltag bieten genügend zu entdecken, zu lernen und Interaktionen.
Und ich würde sogar einen Schritt weiter gehen: in Deutschland gibt es nicht ausreichend Plätze, weder für Kinder unter drei, noch für über Dreijährige. Ein Krippenplatz kostet den Staat mindestens 1.000€ im Monat, der Bau eines neuen Platzes durchschnittlich 25.000€ (Quelle:FAZ). Warum also nicht gleich das Geld den Eltern geben? Für volle drei Jahre!
Natürlich nur bei Wunsch und Bedarf. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass sich jede Familie grundsätzlich frei für eine Betreuungsform entscheiden kann. Ganz ohne gesellschaftliche, finanzielle oder politische Zwänge, die einen eventuell zu einer Entscheidung drängen.
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir geholfen, die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Betreuungsformen besser zu verstehen und das ich dir mit dem Teilen meiner Erfahrungen eine Hilfe sein konnte.
Bitte denke immer daran, dass jede Entscheidung individuell getroffen werden sollte und dass es keine einheitliche Lösung für alle gibt.
Bis zum nächsten Mal!
Herzliche Grüße,
Bea
Ich persönlich habe schlechte Erfahrungen mit Tagesmutter/Vater gemacht. es gab wenig Struktur, die Betreuungsperson war häufig krank und so musste mein Sohn zu Hause bleiben. auch konnte sich mein Sohn dort nicht fallen lassen, er konnte nicht schlafen. Ich glaube jetzt im Nachhinein, dass er zu der Betreuungsperson keine Bindung aufbauen konnte. der Gipfel war dann, dass der Platz plötzlich gekündigt wurde und ich ohne Betreuung da stand, von heute auf morgen. Ich konnte noch einen Krippenplatz ergattern, wo es wiederum überhaupt keine Eingewöhnungsschwierigkeiten gab und mein Sohn sich vom ersten Moment an wohl gefühlt hat.
Aber noch ein größeres Problem bei Tagesmutter/Vater sehe ich darin, dass es meistens nur eine Person ist, die die Betreuung übernimmt. Es gibt keinerlei Kontrolle und so kann es schnell auch zu Überforderung kommen und auch zu Misshandlungen der Kinder. Leider weiß ich, dass das praktisch auch geschieht und ich vermute, dass dies häufiger geschieht als in Krippen. Zudem sind Tagesmütter/Väter nicht ausgebildet(2 Wochen Kurs ist alles), während das Personal in Krippen sehr gut ausgebildet ist.
Hallo Bea,
dein Beitrag ist kurz, knackig und auf den Punkt gebracht. Vor allem aber gefällt mir dein Fazit. Ich selbst stecke nun in dieser Zwangssituation in 2 Wochen mein Kind (14 Monate, Sohn) zur Tagesmutti abgeben zu MÜSSEN! Für das zweite Elternjahr würde ich nämlich nicht 1 Cent vom Staat bekommen. Das ist einfach schrecklich, wie man in Deutschland regelrecht GEZWUNGEN wird, sein Kind fremdbetreuen lassen zu müssen. Absicht? Frühe Entwurzelung? Wer weiß. Wir haben so viele Kinder um uns, daran würde es nicht mangeln. Unser kleiner Florian ist sehr sozial, liebevoll und genießt die Zeit, mit mir als Mama zu Hause und praktischer Weise mit Papa im Homeoffice, sehr… Mich schmerzt es in 2 Wochen mein Kind „brechen“ zu MÜSSEN, ihn Zwangseingewöhnen zu MÜSSEN, seine Liebe und Vertrauen entzweien zu MÜSSEN. Eigentlich bin ich selbst Erzieherin. Aber kein Freund davon Kinder unter 3 Jahre abzugeben bzw. aufzunehmen. Die Kinder können noch gar nicht verstehen, warum wir sie abgeben. Es ist grausam, wie wir ihre Gefühlswelt und Weltbild auf den Kopf stellen. Mich macht dieses System in Deutschland krank. Ich kenne Eltern, die waren froh ihr Kind SCHNELLSTMÖGLICH abgeben zu können und haben ihre Kinder auch von früh bis spät in der Kita, selbst wenn sie Urlaub haben… und ich, ich würde gern mein Kind zu Hause betreuen, und bekäme nichts dafür.
Ich wünschte, es wäre, wie du schreibst: den Muttis/Vatis, die zu Hause bleiben, die 1000 Euro auf die Hand.
Florian ist zudem ein sehr sehr ruhiger Zeitgenosse, viele Kinder mag er nicht um sich, ebenso kein Krach. Schon im Bauch strampelte er wie wild, wenn es laut wurde und beruhigte sich erst, wenn ich ruhigere Orte aufsuchte.
Wie soll ich ihn guten Gewissens „abschieben“? Und das schlimmste: Mir hört niemand zu… alle sagen nur, es wird ihm gut tun, das ist nunmal so, wir wurden auch früh eingewöhnt, er wird von den anderen Kindern viel lernen, etc.
Er lernt doch auch so zu Hause und kann für sein Alter sowieso schon sehr viel. Das sagte uns sogar der Kinderarzt.
Es schmerzt zu wissen, dass keiner zuhört und man einfach dem System bzw. dem Gesellschaftsdruck zu folgen hat… Ich habe Angst, vor allem vor der Eingewöhnung.
Mein Mann und ich haben nun nach Gott wer weiß wie vielen Lösungen gesucht, Florian so viel wie möglich zu Hause zu lassen. Trotz, dass wir eine wirklich hervorragwnde und einzigartig gute Tagesmutti haben.
Danke für deinen Text, der macht mir etwas Mut, dass sich in aller Hoffnung zubald etwas bewegen wird, umso mehr Eltern es so geht!
Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute und Glück,
wir schaffen das alle zusammen!
Guten Morgen,
ich habe eben Ihren wirklich interessanten Artikel gelesen.
Es hat mir wirklich geholfen um meine Entscheidung unser Kind die ersten 3 Jahre Kindergartenfrei Zuhause bei uns gemeinsam mit den Eltern zu betreuen.
Wir wohnen ebenfalls sehr ländlich, die Betreuungsmöglichkeiten sind überlaufen und ehrlich gesagt finde ich das das Kind noch lange genug in die Betreuung/Schule gehen muss …
Bei uns ist das Getratsche auch immer groß, aber letztendlich ist es unsere Entscheidung. Viel Neid ist dabei, weil einige es dem Kind nicht ermöglichen können oder dazu gezwungen sind …
Eine Freundin hat es auch so gemacht und wirklich gut gemeistert! Sehr vorbildlich, unser Vorbild.
Wir werden es erstmal über Kindergartenfrei versuchen und dann zum 3 Jahr anmelden.
Liebste Grüße
Hallo Theresa,
wie schade, dass ihr solche Erfahrungen gesammelt habt. Ich kann deine Argumentation verstehen und stimme dir in vielen Punkten zu.
Wir hatten damals sehr viel Glück mit unserer Tagesmutter. Sie war gelernte Erzieherin und hatte auch viele Jahre in entsprechenden Einrichtungen gearbeitet. Außerdem war sie selbst Mama von drei Kindern und hat wirklich einen wundervollen „Job“ gemacht.
Es ist leider wirklich schwer die beste Betreuung für seine Kinder zu finden. Ich wünsche euch alles Gute.
Liebe Grüße
Bea
Liebe Carina,
ich bekomme Gänsehaut beim Lesen deiner Worte. Es ist einfach so traurig, dass es häufig halt doch keine „freie und selbstbestimmte Entscheidung“ ist, sondern vielmehr ein „müssen“.
Dennoch muss ich sagen, dass es in Deutschland nach wie vor noch viele Möglichkeiten gibt seine Kinder zuhause zu betreuen oder auch Kompromisse zu finden, als es zum Beispiel in vielen anderen Ländern der Fall ist. Zum Beispiel ist in Dänemark eine ganztägige externe Betreuung die Regel (Anspruch ab dem 6. Monat) und entsprechend ist es wahnsinnig schwer Kontakte für seine Kinder zu finden. Auch gibt es dort kaum Teilzeitjobs. Selbst Frauen mit drei oder mehr Kindern arbeiten 35h Stunden die Woche.
Gerade deswegen, wünsche ich mir, dass die Entwicklung in Deutschland nicht noch mehr in diese Richtung geht. Ich bin dankbar für die Möglichkeit der Teilzeitarbeit und für die Möglichkeit der Halbtagsplätze bei Tageseltern und in Kitas, auch wenn diese leider immer seltener werden.
Ich denke für unsere Kinder müssen wir versuchen den besten Weg zu finden und für sie stark bleiben. Pauschale Aussagen, dass es dem Kind gut tun wird, mag ich ehrlich gesagt auch nicht. Dafür ist jedes Kind zu individuell und zu verschieden. Ausserdem finden soziale Interaktionen ja nicht nur in einer externen Betreuung statt, sondern täglich auch zuhause, im Alltag, auf Spielplätzen und bei Verabredungen.
Dein Sohn erinnert mich sehr an meinen. Emil mag es auch nicht mit vielen Kindern und ihm ist es häufig ebenfalls zu laut. Dennoch muss ich sagen, war er bei der Tagesmutter eine lange Zeit glücklich (bis seine Freundin dort weggegangen ist).
Versuche angstfrei und dennoch positiv in die Eingewöhnung zu gehen. Angst macht klein und dein Sohn würde es sofort spüren.
Ihr gebt ihm all die Liebe, Zuwendung und Geborgenheit, die er benötigt. Das ist so unglaublich wertvoll! Und ihr nehmt seine Bedürfnisse ernst und „hört“ ihm zu!
Gemeinsam könnt ihr das schaffen ❤️
Alles Gute für euch und für eine dennoch schöne Eingewöhnung.
Herzliche Grüße
Bea
Liebe Andrea,
danke für deinen Kommentar. Es freut mich stets zu hören, dass sich noch mehr Eltern für diesen „kitafreien Weg in den ersten drei Lebensjahren“ entscheiden.
Und ich denke, dass es mehr „kitafreie“ Familien gibt, als jeder einzelne von uns vielleicht denkt.
Lediglich die Vernetzung untereinander scheint noch erschwert zu sein. Kennst du das Familianer Netzwerk?
Du hast absolut recht, es ist eure Entscheidung! Lass die anderen Leute einfach reden und hört auf euer Herz und Bauchgefühl. ❤️
Habt eine wundervolle Zeit gemeinsam und genießt es!
Liebe Grüße
Bea
Das Fazit ist super, es spricht mir aus der Seele.
Wir haben uns ab 1,5 Jahren für eine Tagesmutter entschieden und das war für uns und v.a. für unseren Sohnemann die beste Entscheidung. Er hatte eine unglaubliche liebevolle, erfahrene Tagesmutter in einer klitzekleinen Gruppe. Mit einigen Haustieren, viel draußen spielen, im Sand buddeln u.s.w.
Die Eingewöhnung mit zwei einhalb Jahren war dann gar kein Problem mehr. Dort gab es erst mal eine Gruppe für die Jüngeren und dann als er soweit war (mit ca 3 Jahren) kam er zu den Größeren.
Würde ich jederzeit so wieder machen.
Euch allen viel wundervollen Zeot mit euren Kindern und hoffentlich guten Erfahrungen egal ob Tagesmutter, Kita oder kitafrei
Wundervoll Lieben Dank, Rike, für das Teilen deiner Erfahrungen!
Es macht mich wirklich traurig zu hören, dass es immer wieder schwarze Schafe gibt. Ich bin selber Tagesmutter und das echt aus Leidenschaft. Ich bin fasziniert von diesen kleinen Wesen, wieviel sie in kurzer Zeit dazulernen. Ich muss keine Erzieherin sein, um eine super Betreuung anzubieten. Wenn man etwas mit Begeisterung angeht, dann bildet man sich jeden Tag weiter. Ich nehme meine Arbeit sehr ernst, biete bestes Essen, Selbstständigkeit und jedes Kind kann immer gern zum knuddeln kommen. Ich habe meine beiden Kinder- Übriges auch erst mit 3 Jahren in die Kita gegeben. Ich wünschte ich hätte meinen Sohn, bis zum Schultag selber betreut. Habe extrem schlechte Erfahrung mit einer Kita gemacht. Ganz schlimm.
Hallo, meine Entscheidung als Frau war immer dass, sobald ich Mama werde, meine Kinder zu Hause lassen würden, keine Krippe, keine Tagesmutter, als ich mit meiner Tochter schwanger würde, fragte mich meine Freundin ob ich ihre kleine betreuen könnte, und so bin ich Tagesmutter geworden. Mittlerweile 20 Jahre , liebe meine Arbeit. Als meine Kinder im Kindergarten gingen ,erst spät mit 4und halb und 3 und halb, da gabs auch Erzieher und Erzieherinnen, die meine Meinung nach keine Ahnung hatten. Ich Denke es spielt keine Rolle wo wir unseren Kinder in Betreuung geben müssen, wir Eltern müssen auf unsere Gefühle achten, schauen wie unsere Kinder sich fühlen und vor allem schauen ,dass die Betreuungsperson selbst Mutter/Vater ist, den ich als Mama/ Tagesmama weiß ich ganz genau was die Eltern von mir erwarten.
Liebe Pelin, du hast recht. Eine Ausbildung allein ist natürlich keine Garantie für letztlich eine liebevolle und qualitativ gute Betreuung. Wie wundervoll, dass du deine Berufung gefunden hast 🙂 Ich denke wichtig ist, dass wir nie alle über einen Kamm scheren. Glück oder auch Pech kann man überall haben. Egal ob Krippe, Tagesmutter oder Kita. Alles Gute für dich und liebe Grüße, Bea
Liebe Nathalie, du hast absolut recht damit, dass wir auf unser Gefühl hören müssen! Ich selbst kann jedoch sagen, dass die ganzen vielen Stimmen um einen herum das nicht immer leicht machen. Umso schöner ist es doch zu hören, dass wir nicht alleine sind und jeder seinen eigenen Weg finden darf. Viele Grüße, Bea
Ich muss dazu sagen, dass es in Deutschland sehr wohl noch Geld im 2. Jahr gibt. Es sind immerhin 300 Euro!
Liebe Beate,
hast du dazu eine Quelle? Ich denke das könnte auch für andere von Interesse sein.
Basiselterngeld bekommst du für 12 Monate, sofern beide Elternteile Elterngeld beantragen maximal 14 Monate. Beim Basiselterngeld beträgt der Mindestbetrag 300€. Wer länger Elterngeld bekommen möchte, kann ElterngeldPlus wählen, dies ist (vereinfacht formuliert) halb so hoch wie das Basiselterngeldes.
Das ganze Thema Elterngeld ist sehr komplex, weshalb es sehr schwer (bis hin zu unmöglich) ist hierzu pauschale Aussagen zu treffen.
Viele Grüße
Bea
Vielen Dank, Bea, für Deine sehr „übersichtliche“ und neutrale Analyse der Betreuungsalternativen! Ich, als Großvater von 4 Enkelkindern, bin froh, dass es die „Emil“ – Seite mit den super Kommentaren gibt! Mein Resümee nach dem Lesen dieser Texte ist: Wir brauchen eine realistische Wahlfreiheit für die Kinderbetreuung! In dem „Emil“ Artikel sind die meisten relevanten Vergleichskriterien dafür schon genannt.
Ich möchte noch ein Argument hinzu fügen: es ist die staatliche Abhängigkeit in der Fremdbetreuung. Das Förderpaket Elterngeld und KiTa sollte den Wiedereinstieg der Mutter erleichtern, hat aber am Ende des Tages die tägliche Trennung der Familie und vielfach die endgültige Trennung der Eltern zur Folge. Dazu kommt noch die „Zwangseingewöhnung“ (Carina), gleichbedeutend mit dem politisch korrekten Mainstream. Das schränkt die Entscheidungsfreiheit der Eltern erheblich ein.
Und, schließlich ein Vergleichskriterium darf nicht vergessen werde: Es ist das Stillen der Sehnsucht des Kindes nach LIEBE…..Dieses wunderschöne Gefühl braucht Zeit und ist deswegen eigentlich nur in der familiären Betreuung möglich
Gibt es das Elterngeld vom entsprechenden Bundesland noch? Ich glaube, Sachsen zahlt noch Landeselterngeld bis zum 2,9 Lebensjahr
Aber gewiss, weiss ich es auch nicht..Meine Jungs sind schon 23 und 20 Jahte alt.Damals war es so.Ich war bei beiden bis 3 Jahte zuhause. Ich würde es jeder Zeit wieder so machen.
Die gute und ausgewogene Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten und das Plädoyer für Wahlfreiheit ist gut.
Aber die Schlussfolgerung am Ende macht keinen Sinn. Da werden die Kosten des Krippenplatzes genommen, und dann kommt die Schlussfolgerung, dass man dieses Geld ja auch einfach den Eltern geben könnte um die Kinder zu Hause zu betreuen. Wenn man so argumentiert, müsste die Schlussfolgerung anders herum sein.
Der Staat (d.h. wir alle) hat viel in die Ausbildung der heutigen Mütter und Väter investiert. Dazu kommen Leistungen wie die beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse, Erleichterungen im Steuerrecht (Ehegattensplitting), … Wenn man das alles zusammen nimmt, erscheint es unfair, dass Familien, in denen beide Eltern arbeiten, auch noch die Betreuung zu Hause mit ihren Steuern und Abgaben mitfinanzieren.
Ich bin absolut für Wahlfreiheit. Aber Freiheit kommt mit Verantwortung. Wenn ich mich entscheide, zu Hause zu bleiben, habe ich – da ein Einkommen fehlt – weniger Geld als wenn beide arbeiten.
Es gibt keine Lösung ohne Nachteile, und der Staat kann nicht alles ausgleichen. Vor allem nicht, wenn man wie hier fordert, dass man bei 2 Kindern ca. 5 Jahre aus dem Beruf aussteigt.
Danke für den Beitrag und ich bin so traurig, wenn ich von den negativen Erfahrungen von Familien lese.
Ich habe immer felsenfest vertreten, dass mein Kind frühestens mit drei in den Kindergarten kommt. Und dann kam meine große Tochter. Sie ist sehr sozial, liebt andere Kinder und stand mit zwei heulend vor den Kitas der Nachbarschaft, weil sie rein wollte. Also haben wir uns entschieden, dass sie doch früher geht. Sie kam mit zweieinhalb in eine tolle kleine Kita, es gibt nur 15 Krippenkinder und es war immer sooo ruhig, wenn ich dort war. Dort werden die Kinder individuell gesehen und begleitet. Inzwischen ist sie im Kindergarten und geht gerne hin.
Die kleine Schwester wird jetzt im Sommer mit zwei starten. Aber nicht, weil sie muss, sondern will auch sie mit Kindern spielen möchte. Ich habe den Luxus, zuhause bleiben zu können, das heißt die Kinder werden um zwölf abgeholt und wir haben den Nachmittag gemeinsam Zeit für Ausflüge, Spielplatz etc. weil ich den Haushalt vormittags mache.
Insgesamt haben wir damit krasse finanzielle Einbußen, an ein Haus oder an die Rente darf ich gar nicht denken. Und meine „Karriere“ ist damit wohl auch weg. Trotzdem haben wir uns entschieden, so viel Zeit wie möglich für und mit den Kindern zu haben, so lange sie klein sind.
Hallo Jacqueline, soviel ich weiß, gibt es 12 bzw 14 Monate (wenn beide Elternteile Elternzeit nehmen) Elterngeld. So war es zumindest bei mir. Viele Grüße, Bea
Die Idee, die Betreuungskosten auf die Erziehungsperson (in unserem Fall die Mutter) gefällt mir sehr. Ich werde auch wieder arbeiten müssen, weil ich schon mit Minus in den Monat starte. Als Lehrerin zahle ich durchgehend meine Krankenkasse voll weiter und bekomme nur einen 30€ Zuschuss für meinen Sohn. Ich kann nicht nicht arbeiten gehen, weil wir dafür einen Kredit aufnehmen müssten.
Wir genießen die Zeit noch. Er ist ein halbes Jahr alt. Aber mit graust vor dem nächsten Schritt.
Hier in Ort sind die Betreuungszeiten sehr schlecht. Eine KiTa habe ich mir angesehen und bin entgeistert, ihn dort abzugeben. Viel zu viele Kinder, Lärm und Chaos. Alle anderen Optionen hier haben nur bis 14 Uhr geöffnet, was Sohn mit der Arbeit auch nicht vereinbaren lässt. Oma, Opa, etc wohnen sehr weit weg – auch keine Option.
Also wird es mit Glück eine gute Tagesmutter. Mit Pech ist sie nicht gut für ihn, weil Crashkurs eben auch nach hinten losgehen kann und der kleine zu der Zeit ja noch nicht spricht. Hoffe, ich erkenne, wenn es mistig läuft.
Hallo,
ja, das ist leider die Situation in Deutschland.
Viele Mütter fühlen sich des Geldes wegen gezwungen, die Kinder früher in die Kita zu geben als für sie und das Kind gut ist..Ganz traurig. Als ausgebildete staatlich anerkannte Erzieherin und gut vernetzte Mutter muss ich das leider sagen.In vielen Fällen ist das Finanzielle verantwortlich, dass das Kind mit 12 Monaten ( in wenigen Fällen noch früher) in die Krippe oder zur Tagesmutter muss. Das finde ich sehr traurig.
Mein Mann und ich haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Große mit 2 in eine Kita mit offenen Konzept zu geben. Dort hat sie dann einen Platz, bis sie 6 Jahre ( vermutlich) Unser Kleiner kommt jetzt im Oktober (mit fast 2) in die gleiche Kita. Früher konnten wir uns beide das nicht vorstellen.
Allerdings haben wir im zweiten Elternzeitjahr von unserem Sohn deutliche finanzielle Verluste in Kauf genommen. Zum Glück haben wir kein Haus und kein Auto, so dass es sich in Grenzen hält, aber mit alldem wäre es vermutlich auch nicht machbar….
Danke für den ausgezeichneten Überblick! Für viele Mütter ( und Väter) ist das keine wirkliche freie Entscheidung, was ich nur bestätigen kann. Ein bedingungsloses Grundeinkommen,Ihr Vorschlag oder 3 Jahre bezahlte Elternzeit mit vollem Gehalt wäre vielleicht eine Lösung.
Meine Tochter hat einen kleinen Sohn und muß arbeiten, weil alleine. Damit der kleine Mann nicht zu Fremden muß und auch nicht in den Stress eines frühen Kindergärtens, bin ich als Oma an dreieinhalb Tagen für ihn da. Er ist ein aufgewecktes, intelligentes und sehr liebevolles Kind und wir genießen alle die Zeit. In den Kindergarten wird er mit drei Jahren gehen, erstmal nur Vormittags, dann sehen wir weiter…
Ich bin auch ehemalige Erzieherin und habe mehrere Jahre in einer Krippe gearbeitet. Aus Erfahrung würde ich sagen das die wenigsten Eltern heutzutage sich wirklich um die Bedürfnisse ihres Kindes hinsichtlich einer Fremdbetreuung machen. Das volle Elterngeld gibt es nur 12, max. 14 Monate, und dann muss das Kind in eine externe Betreuungsform. Und jedes Jahr habe ich erlebt das Kinder dabei waren, welche überhaupt noch nicht dafür bereit waren sich von den Eltern den ganzen Tag zu trennen. Aber sie mußten, ob sie es verstanden haben oder nicht. Da spielt zum größten Teil die Arbeitgeber-Lobby mit rein. Beide Eltern-Teile sollen dem Arbeitsmarkt möglichst schnell und möglicherweise Vollzeit wieder zur Verfügung stehen. Was die Kinder brauchen ist da zweitrangig. Ob ein Kind schulfrei ist wird von einem Arzt getestet und notfalls kommt das Kind später in die Schule. Bei einem Kleinkind ist der Entwicklungsstand völlig egal. Leider ewird von der Politik nur das eine Familienmodell gefördert und das sehr schlecht. Die Qualität im Kitas und das fehlende Personal sagt einiges aus.
Ich würde mir so sehr wünschen das die Eltern, besonders in finanzieller Hinsicht, eine Wahlfreiheit hätten. Das wäre Kind- und Familiengerecht.