Die letzten Monate sind wie im Flug an uns vorbeigehuscht. Mittlerweile sind es noch knapp vier Wochen bis zum Stichtag und meine Gedanken als bald Zweifach Mama fangen immer mehr zu Kreisen an. Allen voran die Frage, ob ich später beiden Kindern gerecht werden kann.
Wie wird es werden mit Baby und Kleinkind? Kann ich mich auf das „bald Zweifach-Mama“ sein überhaupt vorbereiten?
Bald zweifach-Mama: ich bin noch nicht so weit…
Gefühlt bin ich noch nicht so weit. Sofern es überhaupt möglich ist „soweit zu sein“. Bald Zweifach Mama? Es gibt einfach noch so vieles zu erledigen.
Auch für meinen Mann ist es alles noch nicht real. Ich glaube er hat von dieser Schwangerschaft am wenigsten mitbekommen bzw. von uns dreien sie am wenigsten wahrgenommen. Mit zu den Untersuchungen durfte er aufgrund Corona nicht und die Arbeit hatte ihn ziemlich in Beschlag.
Klein Emil hingegen habe ich stets versucht einzubinden und ihn sanft auf sein Geschwisterchen vorzubereiten. Er küsst mir liebevoll den Bauch und sagt „Baby drin“. Zum Glück war meine zweite Schwangerschaft bedeutend angenehmer als die erste, sodass ich mich die ganze Zeit über normal um Emil kümmern konnte.
In meinem Kopf kreisen dennoch lauter Fragen und Gedanken, die wahrscheinlich für eine bald zweifach Mama völlig normal sind….
Wie wird die zweite Geburt?
Eine Frage, die mir wirklich Bauchschmerzen bereitet bzw. mittlerweile für wochenlange Überlegungen gesorgt hat. Ich habe keine Angst vor Schmerzen, auch nicht vor der Geburt an sich. Aber davor unter der Geburt eine Maske tragen zu müssen.
Denn in den Krankenhäusern in unserer Stadt gibt es eine Maskenpflicht für Frauen unter der Geburt und die Männer dürfen auch erst dazukommen, wenn es wirklich losgeht! Unter Wehen, der Grenzerfahrung einer Geburt, dem Marathonlauf meines Lebens eine Maske tragen? Und dann noch die überwiegende Zeit ohne meinen Mann sein?
Nein, sorry. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ich schnaufe bereits wie ein Walross wenn ich mit Maske das Treppenhaus zur Gyn raufgehe. Das dann unter der Geburt? Ohne mich! Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, will es mir auch nicht vorstellen.
Zum Glück habe ich dafür eine Lösung gefunden. Eine andere Stadt, ein anderes Krankenhaus! Mit Mann und ohne Maske. Denn interessanterweise handhabt dies jedes Krankenhaus anders. Einen Haken gibt es allerdings…die Fahrt dorthin dauert ca. 40 Minuten.
Insofern bleibt das Hoffen, dass diese Fahrt dann nicht schon zu lang ist…zur Not kommt die Kleine halt zuhause in der Badewanne…ach und eine ambulante Geburt soll es auch noch werden 😆
Wie wird das mit dem Stillen?
Ich möchte wieder stillen. Nein, ich will stillen: also geht es natürlich auch 😉 Auch bei klein Emil gab es für mich keine Alternative.
Klein Emil ist erst seit knapp zwei Monaten abgestillt. Ich hatte nie bewusst geplant solange zu stillen. Es hat sich einfach so ergeben. Seit einigen Tagen zeigt er mir nun auf die Brust und sagt „da Milch drin“.
Huch? Wie kommt er denn nun auf einmal darauf? Vielleicht weil er gesehen hat, wie eine andere Frau ihr Baby gestillt hat? Oder kann er vielleicht schon etwas riechen? Wie wird er es wohl finden, wenn Mama dann auf einmal seine kleine Schwester stillt. Möchte er dann auch wieder? Nein, Tandemstillen wollte ich nicht 😉
Und das bringt mich gleich zur nächsten Frage.
Werde ich beiden Kindern gerecht?
Ja! Irgendwie werde ich sicherlich (hoffentlich) beiden Kindern gerecht werden. Es wird eine Umstellung sein. Für uns alle, vor allem für Emil. Jedoch ich bin sehr zuversichtlich und voller Hoffnung, dass wir einen guten Weg finden werden.
Wie sollen wir alle ins Familienbett passen?
Das wird schon schwieriger *g*. Das Bett von klein Emil steht quasi als Seitenverlängerung an unserem Bett. Allerdings schläft er derzeit bevorzugt wieder direkt neben mir. Und unser Bett ist nur 1,60 m breit. Der Raum nicht groß genug für ein größeres Bett.
Vielleicht wird die Kleine auch wie damals ihr großer Bruder die ersten Wochen nur auf uns schlafen…vielleicht möchte sie aber auch lieber Platz haben. Es bleibt spannend und abzuwarten, wie die kleine Maus so sein wird. Und dann werden wir einen Weg finden, der hoffentlich allen Bedürfnissen gerecht werden wird.
Werde ich überhaupt noch Zeit für mich haben?
Zeit als Mama nur für sich zu haben ist kostbar. Als bald Zweifach-Mama wird sie wohl noch knapper werden. Wie viel Zeit bleibt dann überhaupt noch für mich? Werde ich alle meine Projekte noch unter einen Hut bekommen? Blog, Weiterbildungen, neue Projekte?
Ich weiß es nicht! Jedoch werde ich auf jeden Fall das Tempo etwas drosseln müssen. Ich möchte auch diese zweite Elternzeit und die Babyphase genießen können. Der Rest muss dann erstmal hinten anstehen. Und Zeit für ein heißes Bad, eine kleine Auszeit mit einer Kurkuma Latte oder einer heißen Schokolade werde ich immer finden.
Wie werden sich die Beziehungen verändern?
Wow, ja gute Frage. Zum einen natürlich die Beziehung als Paar. Denn auch die Zweisamkeit wird natürlich nicht mehr. Und zum anderen die Beziehung zu meinem Sohn, der Mama dann auf einmal teilen muss?
Mein Mann und ich sind eine gewisse Portion „Ausnahmezustand“ im Alltag zum Glück gewohnt. Wahrscheinlich würden wir uns langweilen, wenn es anders wäre…. Wir kennen es quasi nicht anders und wissen beide, das wir ein gutes Team sind!
Daran wird sich sicherlich nichts ändern. Wir werden irgendwie unsere gemeinsame Zeit finden und unser abendliches Ritual mit einer goldenen Milch vielleicht wieder aufleben lassen.
Ich habe vertrauen! Auf meine Intuition! Als bald Zweifach-Mama 🙂
Fragen über Fragen, Gefühle über Gefühle.
Ich vertraue einfach auf mein Bauchgefühl und darauf, dass alles gut wird. Wahrscheinlich wird der kleine Mann ein ganz toller großer Bruder werden. Und mit Glück wird seine kleine Schwester genauso entspannt am Anfang sein, wie ihr großer Bruder es bereits als Baby war. Und selbst wenn nicht, dann werden wir auch das alles irgendwie meistern.